Mag sein, daß sich das Denken Cassirers vor 1910, als er sich ganz ausdrücklich der Erkenntnistheorie gewidmet hat, nicht in die Denkart seiner Kulturphilosophie einordnen läßt, wie sie vor allem in den drei Bänden über Mythos, Sprache und Erkenntnis dargelegt ist. Daß aber sein Buch „Substanzbegriff und Funktionsbegriff“ (SuF) von 1910 über die „Grundfragen der Erkenntnis“ sein kulturphilosophisches Denken überhaupt auf den Weg brachte, darüber besteht in den Cassirerinterpretationen bisher kein Zweifel. Insofern gehört dieses Werk bereits zur „Philosophie der symbolischen Formen“ (PsF), von deren Stil kein Werk Cassirers nach 1910 je mehr abweicht, weshalb sich auch alle darauffolgenden Werke, und nicht nur die so betitelten Bände der PsF, unter dieser Bezeichnung zusammenfassen lassen. Wenn wir also das Thema dieses ersten Kapitels auf die begriffstheoretischen Untersuchungen Cassirers aus SuF beziehen, dann begegnet uns mit diesem Herangehen an Cassirers Werk gewissermaßen das Fundament seiner Kulturtheorie: Der Pluralismus menschlicher Erfahrung.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Portmann, S.W. (2009). Die Begriffstheorie als Frage nach dem Menschen. In: Familie – ein Symbol der Kultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91515-9_2
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