Auszug
„Informationen sind, wir bleiben dabei, Unterschiede, die einen Unterschied machen.“ (Luhmann 1996: 100) Diese auf (1981) zurückgehende Definition des Konzeptes von Information als doppelte Differenz umfasst in knappster Form die konstituierenden Elemente von Information: Neuigkeit, Relevanz und Richtigkeit. Mit den Worten von (2004) lautet dies:
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„Eine Information muss unser Wissen vermehren oder, anders ausgedrückt, unsere Ungewissheit verringern.“ (2004: 42) Damit ist primÄr die Erweiterung von Wissen, also von Informationen über die Unterschiede in der Sequenz von mindestens zwei Ereignissen gemeint.
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„Unter einer Information verstehen wir etwas, das nützlich für unser Handeln jetzt oder in naher Zukunft ist.“ (2004: 42) Damit ist die Anwendbarkeit, der lebensweltliche Nutzen, die Orientierungsfunktion, rsp. der Nutzwert von Informationen für Individuen, Gruppen oder Gesellschaften gemeint.
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„Eine Information muss richtig sein, das hei\t, sie muss eine zutreffende Aussage über einen Sachverhalt darstellen.“ (2004: 43) Das Neuigkeits-, Nützlichkeits- und Relevanzpotenzial von Informationen zum Zwecke der „Reduktion von Ungewissheit“ (Bonfadelli 2001: 22), zur Lösung von Problemen oder zur Beantwortung von Fragen (vgl. Ritchie 1991: 3) kann nur aktualisiert werden, wenn diese korrekt sind.
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Bosshart, L. (2007). Information und/oder Unterhaltung?. In: Scholl, A., Renger, R., Blöbaum, B. (eds) Journalismus und Unterhaltung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90724-6_2
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