Auszug
Dass Freier zu Prostituierten gehen, um sich Macht über einen Frauenkörper zu kaufen, ist eines der schwerwiegendsten Argumente gegen die Prostitution. Im zweiten Teil der Interpretation steht daher die Frage im Vordergrund, wie sich das Verhältnis von Geld und Macht aus der Perspektive der Freier gestaltet und wie sie sich zu Sex-Arbeiterinnen in Beziehung setzen. Einige Aspekte, wie z. B. derjenige, dass Sex-Arbeiterinnen als emotionale Ressource dienen wurden bereits im ersten Interpretationsteil erarbeitet und sollen hier vertieft werden. Wie in Kapitel 2.3 beschrieben, geht es nun um jene diskursiven Aspekte, durch die sich der Freier-Diskurs reproduziert. Denn mit mit der Beziehung zwischen Freier und Sex-Arbeiterin assoziieren sich wesentliche Symbole, durch die die sexuelle Identität rekonstruiert wird. Foucault (1994) benannte drei Mittel, durch die sich der Wahrheitsdiskurs reproduziert: die Kommentare, die Disziplinen und die Funktion des Autors. Hervorgehoben behandelt werden an dieser Stelle nur die Kommentare. Die ‘Disziplin’ ist in die Auseinandersetzungen eingearbeitet. Bei ihr handelt es sich um die Kenntnisse und Fertigkeiten, die ein Freier haben muss, um erfolgreich Kunde zu sein. In der abschließenden Diskussion in Kapitel 5 werde ich diese noch einmal gesondert zusammenfassen. Die Funktion des Autors zeigt, wie sich die verschiedenen Diskurse individualisieren. Da ich jedoch in der gesamten Arbeit den umgekehrten Weg vom Individuellen zu den zugrunde liegenden Diskursen beschreite, werde ich diese Funktion nicht gesondert behandeln. Denn sie ist durchweg präsent.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Grenz, S. (2007). Geld und Macht, Konsum und Geschlecht. In: (Un)heimliche Lust. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90667-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90667-6_4
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