Auszug
Im Folgenden sollen Veränderungen von Diskursen und Leitbildern untersucht werden, die auf die Bevölkerungsgruppe der älteren und alten Menschen zielen, beziehungsweise diese in je spezifischer Weise allererst konstruieren. Eine gou-vernementalitätstheoretische Perspektive kann genau jene Praktiken der Führung und Lenkung von Teilen der Bevölkerung in den Blick nehmen (vgl. Foucault 2000: 64), die nicht mittels Zwang oder allgemeiner Gesetze funktionieren, son-dern sich auf die Subjektivität der Individuen richten und Einfluss nehmen auf die Techniken der Selbstführung und Lebensgestaltung. Gouvernementalität, jener Begriff, der Regieren und Denkweise (mentalite) miteinander verbindet (vgl. Lemke et al. 2000: 8), steht in engem Zusammenhang mit Foucaults (späte-rem) Verständnis von Machtverhältnissen, denn Macht wird nach Foucault gera-de dadurch ausgeübt, dass das Verhalten prinzipiell freier Subjekte beeinflusst wird. Regieren meint in seiner allgemeinsten Weise, „das Feld eventuellen Han-delns der anderen zu strukturieren“ (Foucault 1987: 255).
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Karl, U. (2006). Soziale Altenarbeit und Altenbildungsarbeit — vom aktiven zum profilierten, unternehmerischen Selbst?. In: Gouvernementalität und Erziehungswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90194-7_17
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