Auszug
Jugendstudien erfreuen sich in Deutschland hoher Aufmerksamkeit, insbesondere wenn sie mit Ergebnissen aufwarten, die als demokratiegefährdend interpretiert werden können. Die öffentliche Kommentierung solcher Ergebnisse in Form allgemeiner „Vermutungen, Aufgeregtheiten, Dramatisierungen und Empörungen“ (Hafeneger 1995: 14) berücksichtigt allerdings meist nicht, dass pädagogisch orientierte Jugendstudien in Bezug auf die Ermittlung politischer Orientierungstrends bei Jugendlichen oft „von eingeschränkter Zuverlässigkeit“ (Hoffmann-Lange 1999: 365) sind, da die empirische Basis für Generalisierungen nicht ausreichend ist und die Jugendforscher zudem dazu tendieren, die gefundenen Orientierungen an unrealistischen Idealbildern zu messen, aus Querschnittsuntersuchungen zumindest implizit Trendaussagen abzuleiten sowie ungeprüft zu unterstellen, dass die politischen Orientierungen der Erwachsenen anders aussehen (Hoffmann-Lange 1999: 365f.; vgl. auch Hoffmann-Lange in diesem Band).
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Literatur
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Niedermayer, O. (2006). Jugend und Parteien. In: Roller, E., Brettschneider, F., van Deth, J.W. (eds) Jugend und Politik: „Voll normal!“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90094-0_10
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