Zusammenfassung
Mit dem Ökonomie-Nobelpreis für Thomas Schelling und Robert Aumann ehrte die Schwedische Akademie der Wissenschaften im Herbst 2005 zwei Spieltheoretiker der ersten Stunde. Neben seinen praxisbezogenen wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten ist einer der beiden Preisträger auch ein ausgewiesener Experte für Militärstrategie und Abrüstung. Mit dem bahnbrechenden Buch „Strategy of Conflict“ von 1960 hat Thomas Schelling eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welche Erklärungskraft und welchen Nutzen das wirtschaftswissenschaftliche Instrumentarium bereithält, um Probleme in internationalen Beziehungen und Abrüstungsfragen zu analysieren. Definiert man Militärökonomie als eine Disziplin, die wirtschaftswissenschaftliche Theorien und Methoden auf den Gegenstandsbereich des Militärs, des Krieges und der Rüstung anwendet, so kann man Schelling als Vertreter dieser Disziplin in Anspruch nehmen – und die Militärökonomie kann zu einem gewissen Grad die Meriten auch für sich beanspruchen. Im folgenden werden die Breite und die wesentlichen Entwicklungslinien dieser Disziplin skizziert.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Richter, G. (2006). Militär- und Verteidigungsökonomie. In: Gareis, S.B., Klein, P. (eds) Handbuch Militär und Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90086-5_15
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Online ISBN: 978-3-531-90086-5
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