Zusammenfassung
Michael Meuser hat in verschiedenen seiner körpersoziologischen Beiträge zum Ausdruck gebracht, dass Körper nicht als Objekt oder Instrument, sondern als ‚Agens‘ zu verstehen seien (z. B. Meuser 2004). Als ‚Agens‘ hat der Körper einen fragwürdigen theoretischen Status. Er ist bestimmt und unbestimmt zugleich. Bestimmt insofern, als dem Körper als Agens eine eigene, vom Bewusstsein unabhängige Handlungsdimension zugesprochen wird, Körperhandlungen also nicht, wie beispielsweise in Habermas’ Handlungs- und Kommunikationstheorie, als „nicht-selbstständige Handlungen“ (Habermas 1981) definiert werden. Vielmehr wird ihnen eine Eigenständigkeit unterstellt, die nicht kognitiv geleitet ist, sondern aus inkorporierten habituellen Dispositionen erwächst. Die Erzeugung dieser Eigenständigkeit wird also genuin soziologisch und nicht etwa psychologisch – z. B. über das Unbewusste – erklärt.
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Klein, G. (2014). Kulturelle Übersetzungen und soziale Rahmungen von Bewegungswissen. In: Behnke, C., Lengersdorf, D., Scholz, S. (eds) Wissen – Methode – Geschlecht: Erfassen des fraglos Gegebenen. Geschlecht und Gesellschaft, vol 54. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19654-1_6
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