Zusammenfassung
Hat sich die Vorlesung als „besondere pädagogische Form“ (Masschelein & Simons 2011, S. 149) der Universität im Kontext des Bologna-Prozesses verändert ? Dieser Frage soll im Folgenden einerseits anhand einer Skizzierung der Bedingungen ihrer Konzeptionalisierung im Zuge der Etablierung der Idee der deutschen Universität, aber auch mit Blick auf aktuelle Debatten um die Qualität der universitären Lehre nachgegangen werden. Die Autorengruppe des aktuellen HISBildungsberichts bescheinigt den Hochschulen einerseits die Erfüllung der bildungspolitischen Zielvorgaben – 2011 erreichte die Studienanfängerquote 55 % der Schulabgänger, ihren bisher höchsten Wert –, anderseits liegt die Abbrecherquote in den BA-Studiengängen an den deutschen Universitäten bei 35 % (vgl. Weishaupt et al 2012, S. 126 u. 133).
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Althans, B., Manhart, S., Tull, M. (2013). Vom Klassen-Körper zum Vorlesungs-Körper. In: Ricken, N., Koller, HC., Keiner, E. (eds) Die Idee der Universität - revisited. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19157-7_8
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