Zusammenfassung
Der Begriff ‚Resilienz‘ hat vor allem im Rahmen präventiver Konzepte innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe einen enormen Bedeutungszuwachs erfahren. Verbunden damit wird häufig die Hoffnung einer Immunisierung von Kindern und Jugendlichen gegenüber schädlichen Einflüssen prekärer Lebensverhältnisse und die Frage ob die Förderung von Resilienz ein geeignetes und hilfreiches Konzept im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe darstellt.
Im folgenden Beitrag wird zunächst eine Auseinandersetzung mit der begriff lichen Bestimmung von Resilienz vorgenommen. In einem zweiten Schritt werden zentrale Fragestellungen der Resilienzforschung fokussiert, sowie die subjektiven (biologischen und psychischen) Voraussetzungen für die Entwicklung von Resilienz dargestellt. Abschließend werden daraus Forschungsteilfragen und geeignete Forschungskonzepte und -strategien entwickelt. Herausgestellt wird dabei u. a., dass Resilienz lediglich ein Faktor zur Bewältigung von konflikthaften, prekären Lebenslagen darstellt, diese jedoch nicht in letzter Konsequenz auflösen kann. Daher müssen die in diesem Kontext häufig hervorgebrachten Immunisierungs-Hoffnungen problematisiert werden.
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Wieland, N. (2018). Resilienzforschung: Gegenstände, Fragestellungen und Strategien. In: Böllert, K. (eds) Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19096-9_74
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