Zusammenfassung
Noch im 18. Jahrhundert galt die Ehe als sozial verbindliche Lebens- und Arbeitsform, abgesegnet durch Gott und die Autorität der Kirche und erzwungen durch die materiellen Interessen der in ihr Verbundenen. Eine gesicherte materielle Existenzbasis jenseits der Ehe war eher die Ausnahme. „Die Ehe begründete eine Lebensgemeinschaft; da sie an Besitz gebunden war und einen Arbeitszusammenhang herstellte, setzte sie nicht (unbedingt) ‚Liebe‘, emotionale Zuneigung voraus … Die Ehe war damit eine Institution, in der individuelle Vorstellungen und Wünsche nur soweit berücksichtigt werden konnten, als sie die Lebensgemeinschaft, den Arbeitsprozess, den Besitz und die Familienstrategie nicht gefährdeten“ (van Dülmen 1990, S. 158 f.). Den Ehepartnern war bis in die Einzelheiten des Alltags vorgegeben, was von ihnen erwartet wurde, und sie hatten bei Abweichungen mit harten Sanktionen zu rechnen.
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Peuckert, R. (2012). Die Institution Ehe in der Krise. In: Familienformen im sozialen Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19031-0_4
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