Zusammenfassung
Untersuchungen zum Mehrgenerationenzusammenhang waren in der Bundesrepublik bis vor etwa 30 bis 40 Jahren selten. Dies überrascht umso mehr, als gerade der Generationenzusammenhang neben der Geschlechts- und Alterszugehörigkeit eine der grundlegenden Dimensionen gesellschaftlichen Zusammenlebens ist. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Forschung zur historischen Demografie gehört die Erkenntnis, dass die häufig als vorindustrielle Großfamilie bezeichnete Form des familialen Zusammenlebens von drei und mehr Generationen oder von verheirateten Geschwistern in einem gemeinsamen Haushalt in West- und Mitteleuropa auch vor dem Einsetzen von Industrialisierung und Verstädterung nicht die Bedeutung gehabt hat, die ihr häufig zugeschrieben wird (Gestrich 2010). In Großbritannien, wo besonders intensiv zur Geschichte der Familie geforscht wurde, lag beispielsweise der Mittelwert der Haushaltsgrößen zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert ziemlich konstant bei 4,75 Personen. Diese Zahl schloss Eltern, Kinder und Bedienstete ein. In vielen europäischen Städten lag die durchschnittliche Haushaltsgröße noch deutlich unter diesem Wert.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Peuckert, R. (2012). Großeltern, Eltern und Kinder: Familie als Solidargemeinschaft. In: Familienformen im sozialen Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19031-0_19
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