Zusammenfassung
Ein-Eltern-Familien sind kein neues Phänomen (Bach 2002). In den Personenstandsregistern der vorindustriellen Zeit findet man häufig Witwen und ledige Frauen mit Kindern. In den ländlichen Gebieten waren sie meist als „Inwohner“ registriert, besaßen also keinen eigenen Haushalt und mussten als Gesinde oder mithelfende Familienangehörige in einer größeren Haushaltsgemeinschaft leben. Ihre Kinder arbeiteten entweder in der bäuerlichen Wirtschaft mit oder wurden in fremde Dienste vermittelt. Noch verbreiteter waren Ein-Eltern-Familien in den Städten, vor allem in den unteren Sozialschichten, in denen Armut, Wohnungsnot und Standesschranken vielen Eltern eine Eheschließung verwehrten. Demgegenüber hat sich die soziale und ökonomische Situation der heutigen Ein-Eltern-Familien wesentlich verbessert. Ob Alleinerziehende – oder ein erheblicher Teil der Alleinerziehenden – auch unter den heutigen Verhältnissen in der Bundesrepublik als eine soziale Randgruppe anzusehen sind, ob sich immer mehr ledige Frauen für ein freiwilliges Alleinerziehen entschließen (sog. „neue“ Alleinerziehende) und welche Bedingungen eine positive Bewältigung der Ein-Elternschaft erleichtern bzw. erschweren, wird im Folgenden ausführlich erörtert.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Peuckert, R. (2012). Ein-Eltern-Familien (Alleinerziehende): Soziale Randgruppe, „neues“ familiales Selbstverständnis oder „ganz normale“Familienform?. In: Familienformen im sozialen Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19031-0_11
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