Zusammenfassung
Das Zusammendenken der medialen Praktiken von Kindern einschließlich ihrer potenziellen Wirkungen sowie ihrer familialen Kontextbedingungen im weitesten Sinne ist eine schwierige und reizvolle Aufgabe zugleich. Schwierig erstens deshalb, weil sowohl » Kinder « als auch » Familien « im Zentrum nicht nur wissenschaftlicher Diskurse stehen, sondern seit längerer Zeit auch Gegenstand heftiger politischer und weltanschaulicher Kontroversen sind. Im Falle der Familien sind dies im Jahr 2012 beispielsweise Debatten um die kontraproduktiven Effekte des Betreuungsgeldes auf der einen Seite und die Notwendigkeit, Familien zeitpolitisch zu unterstützen auf der anderen Seite. Im Falle der Kinder sind es gerade deren mediale Praktiken und deren » Konsumverhalten «, welche immer wieder, beginnend mit den 1900er-Jahren (Maase 2012) ganze Legionen von Kritiken auf sich ziehen.
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Lange, A. (2014). Medienkindheit in zeitgenössischen Familien: Zur notwendigen Verbindung praxis- und wirkungstheoretischer Ansätze. In: Tillmann, A., Fleischer, S., Hugger, KU. (eds) Handbuch Kinder und Medien. Digitale Kultur und Kommunikation, vol 1. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18997-0_37
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