Skip to main content

Hegels Kritik der Theologiekritik Kants

Zur Frage, worin sie besteht und was man heute noch mit ihr anfangen kann

  • Chapter
  • First Online:
Religionsphilosophie nach Hegel

Part of the book series: Neue Horizonte der Religionsphilosophie ((NHREL))

  • 1059 Accesses

Zusammenfassung

Hegels Kritik der Theologiekritik Kants ist vielfältig. Deshalb beschränken sich die folgenden Überlegungen auf ein spezifisches, aber zentrales Problem. Das Problem, um das es im Folgenden geht, setzt nicht bereits Hegels logische Verhältnisbestimmung von Absolutem und Endlichem oder seine bereits in Glauben und Wissen geübte Kritik am als Jenseits verstandenen Gott voraus. Vielmehr geht es um methodologische Schwierigkeiten in Kants moraltheologischem Entwurf, Hegels Monieren derselben und die Frage nach der systematischen Relevanz dieser Probleme für Debatten der Gegenwart.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Similar content being viewed by others

Notes

  1. 1.

    Vgl. Nonnenmacher (2013), bes. 1–9.

  2. 2.

    Vgl. GW 4, 4, 364. Zahlreiche weitere Stellen ließen sich anführen. Einschlägig in der Phänomenologie des Geistes wäre z. B. GW 9, 54. Zum Gedanken, dass das Absolute als „wahres Unendliches“ dem Endlichen nicht entgegengesetzt werden kann, vgl. in der Wissenschaft der Logik einschlägig z. B. GW 21, 116.

  3. 3.

    Vgl. hierzu Garniron und Jaeschke (1986), hier VII. Hegel las über die Geschichte der Philosophie „schon in Jena 1805/06, später in Heidelberg 1816/1817 und 1817/1818 und schließlich in Berlin im Sommer 1819 sowie im Wintersemester 1820/1821 und dann im zweijährigen Turnus 1823/1824, 1825/1826, 1827/1828, 1829/1830“ (ebd.). Und selbst kurz vor seinem Tod hat Hegel offenbar „im November 1831“ noch einmal mit einer Vorlesung über die Geschichte der Philosophie begonnen (ebd.). Leider liegen diese Vorlesungen freilich nicht so schön ediert nebeneinander vor, wie dies bei den Vorlesungen über die Philosophie Religion der Fall ist. Vielmehr sieht man sich, wenn man sich für die Kant-Kapitel in diesen Vorlesungen interessiert, derzeit auf den bereits oben genannten Bd. 9 der Reihe Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte verwiesen, der „den Vortrag aus dem Wintersemester 1825/26“ (a. a. O. VIII) unter Berücksichtigung mehrerer Nachschriften wiederzugeben versucht sowie auf GW 30,1, der Nachschriften aus dem Sommersemester 1819 und dem Wintersemester 1820/1821 wiedergibt. Zitiert man aus der von „Karl Ludwig Michelet besorgten Edition im Rahmen der Freundesvereinsausgabe“ (vgl. a. a. O. VII), muss man sich freilich bewusst sein, dass es sich bei Michelets Edition um eine Kompilation aus unterschiedlichen Nachschriften zu Vorlesungen unterschiedlicher Zeiten handelt (vgl. a. a. O. IX).

  4. 4.

    TW 20, 364–365.

  5. 5.

    Kurz zuvor sagt Hegel, dass das „Reich des Glaubens“ in der „Religion der Aufklärung“ untergegangen war (GW 9, 364). Ohne Kant hier mit Namen zu nennen, würdigt Hegel auch hier an der „Religion der Moralität“ das Moment des bestimmten Wiederherstellens des zuvor in der Aufklärung Untergegangenen. Es ist wichtig, diese Würdigung ernst zu nehmen und nicht über die Argumente Hegels, die er gegenüber Kants Postulatenlehre vorbringt, zu vergessen. Vgl. hierzu in der Phänomenologie bes. GW 9, 334–340 sowie in Michelets Kant-Kapitel TW 20, 382–383, sowie in der Nachschrift Meyer aus dem Sommersemester 1819 GW 30,1, 188 und in der Nachschrift Häring aus dem Wintersemester 1820/21 GW 30,1 445.

  6. 6.

    Kants Werke werden mit Band- und Seitenangabe nach der Akademie-Ausgabe zitiert. Die Kritik der reinen Vernunft wird wie üblich nach der Paginierung der A- und B-Ausgabe zitiert.

  7. 7.

    Vgl. Nonnenmacher (2018).

  8. 8.

    Vgl. hierzu Hermanni (2004, 2017b), Nonnenmacher (2018a und b).

  9. 9.

    VPR 1, 76–77.

  10. 10.

    Hiermit ist natürlich nicht behauptet, dass die Konnotationen dieser Aussage im Rahmen der Phänomenologie nicht wesentlich komplexer sind. Das macht für das in den vorliegenden Überlegungen verhandelte Sachproblem allerdings überhaupt nichts.

  11. 11.

    Vgl. Schelling (2011, S. 12).

  12. 12.

    Vgl. Hermanni (2017a, S. 1).

  13. 13.

    Es soll hier mitnichten gesagt werden, dass es in der Theologie nur um akademische Etüden geht und nicht um Aussagen, die den ganzen Menschen betreffen. Die Frage ist nur umgekehrt, ob jene existentielle, den ganzen Menschen betreffende Dimension, nicht genau auch und gerade in spekulativen Aussagen wirklich ist und zwar das nicht nur dergestalt, dass diese Aussagen als Funktion von etwas anderem zu deuten sind, sondern vielmehr so, dass diese existentielle Dimension gerade darin wirklich ist, dass das, was diese Aussagen sagen, als Inhalt, der von existentieller Bedeutung ist, erlebt und begriffen wird.

  14. 14.

    Die Wendung „Druck der rationalistischen Metaphysik“ übernehme ich von Wolfhart Pannenberg, vgl. Pannenberg (1996, S. 205). Auch Pannenberg setzt freilich ein großes Fragezeichen hinter die Rede von einer mit Kants Trennung von Glauben und Wissen angeblich möglich gewordenen „Entlastung vom Druck der rationalistischen Metaphysik“.

  15. 15.

    Vgl. Dalferth (2013), hier: 203.

  16. 16.

    Ebd.

  17. 17.

    Vgl. hierzu auch Schwöbel (2004), hier: 117.

Literatur

Siglenverzeichnis

  • Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Glauben und Wissen. In: Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Gesammelte Werke. Hg. von der Nordrhein-Westfälischen (1968–1995: Rheinisch-Westfälischen) Akademie der Wissenschaften. Hamburg 1968 ff. [= GW 4].

    Google Scholar 

  • Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Phänomenologie des Geistes. In: Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Gesammelte Werke. Hg. von der Nordrhein-Westfälischen (1968–1995: Rheinisch-Westfälischen) Akademie der Wissenschaften. Hamburg 1968 ff. [GW 9].

    Google Scholar 

  • Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. In: Georg Wilhelm Friedrich Hegel:Gesammelte Werke. Hg. von der Nordrhein-Westfälischen (1968–1995: Rheinisch-Westfälischen) Akademie der Wissenschaften. Hamburg 1968 ff. [GW 21].

    Google Scholar 

  • Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. In: Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Werke in zwanzig Bänden. Theorie Werkausgabe. Hg. unter Redaktion von Eva Moldenhauer/Karl Markus Michel auf Grundlage der „von einem Verein von Freunden des Verewigten“ edierten Sämtliche Werke. Berlin 1832–1845. Frankfurt a.M. 1986 [TW 20].

    Google Scholar 

  • Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Vorlesungen. Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte Bd. 3 = Vorlesungen über die Philosophie der Religion. Teil 1: Einleitung in die Philosophie der Religion. Der Begriff der Religion. Hg. v. Walter Jaeschke. Hamburg 1993 [VPR 1].

    Google Scholar 

Weiterführende Literatur

  • Dalferth, Ingolf U.: „Götzen-Dämmerung. Warum die Theologie mehr will als Gott denken“. In: Christoph Schwöbel (Hg.): Gott – Götter – Götzen. XIV. Europäischer Kongress für Theologie (11.–15. September 2011 in Zürich). Leipzig 2013, 197–218.

    Google Scholar 

  • Garniron, Pierre/Jaeschke, Walter: Vorwort der Herausgeber. Zu: Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen. Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte Bd. 9 = Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie Teil 4. Philosophie des Mittelalters und der neueren Zeit. Hg. v. Pierre Garniron/Walter Jaeschke. Hamburg 1986, VII–XI.

    Google Scholar 

  • Hermanni, Friedrich: Luther oder Erasmus? In: Friedrich Hermanni/Peter Koslowski (Hg.): Der freie und der unfreie Wille. Philosophische und theologische Perspektiven. München 2004, 165–187.

    Google Scholar 

  • Hermanni, Friedrich: Metaphysik. Versuche über letzte Fragen. Tübingen 22017a.

    Google Scholar 

  • Hermanni, Friedrich: Das Wesen der menschlichen Freiheit. In: Friedrich Hermanni: Metaphysik. Versuche über letzte Fragen. Tübingen 22017b, 93–114.

    Google Scholar 

  • Kant, Immanuel: Gesammelte Schriften. Hg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 1902 ff.

    Google Scholar 

  • Nonnenmacher, Burkhard: Hegels Philosophie des Absoluten. Eine Untersuchung zu Hegels „Wissenschaft der Logik“ und reifem System. Tübingen 2013.

    Google Scholar 

  • Nonnenmacher, Burkhard: „Kants Lehre vom „radikalen Bösen in der menschlichen Natur““ In: Burkhard Nonnenmacher: Vernunft und Glaube bei Kant. Tübingen 2018a, 222–238.

    Google Scholar 

  • Nonnenmacher, Burkhard: „Gott, Sünde und Rechtfertigung. Kants Pelagianismus und Luthers De servo arbitrio“. In: Burkhard Nonnenmacher: Vernunft und Glaube bei Kant. Tübingen 2018b, 293–308.

    Google Scholar 

  • Nonnenmacher, Burkhard: Die Grundlinien von Kants Vernunftglauben. In: Burkhard Nonnenmacher: Vernunft und Glaube bei Kant. Tübingen 2018, 25–181.

    Google Scholar 

  • Pannenberg, Wolfhart: Theologie und Philosophie. Göttingen 1996.

    Google Scholar 

  • Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: Über das Wesen der menschlichen Freiheit. Hg. v. Thomas Buchheim. Hamburg 22011.

    Google Scholar 

  • Schwöbel, Christoph: Die Unverzichtbarkeit der Frage nach dem Wirklichkeitsverständnis des christlichen Glaubens in der Dogmatik. In: Hermann Deuser/Dietrich Korsch (Hg.): Systematische Theologie heute. Zur Selbstverständigung einer Disziplin. Gütersloh 2004, 102–118.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Burkhard Nonnenmacher .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2021 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Nonnenmacher, B. (2021). Hegels Kritik der Theologiekritik Kants. In: Kühnlein, M., Ottmann, H. (eds) Religionsphilosophie nach Hegel. Neue Horizonte der Religionsphilosophie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05752-5_9

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05752-5_9

  • Published:

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-05751-8

  • Online ISBN: 978-3-476-05752-5

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics