Zusammenfassung
Noch vor ihrem literarischen Durchbruch auf den Tagungen der Gruppe 47 in den Jahren 1952 und 1953 erzielte Ingeborg Bachmann beim Sender Rot-Weiß-Rot (RWR), dem amerikanischen Besatzungssender in Wien, eine gewisse Anerkennung als Radioautorin. Zwar stellte ihre neue Arbeit als Redakteurin und Script Writer bei diesem Sender keineswegs die Erfüllung eines beruflichen Zieles dar, denn sie hoffte noch auf eine akademische Laufbahn (GuI, 112). Als sie jedoch im März 1951 von einer viermonatigen Paris- und London-Reise nach Wien zurückkehrte und ihre Freundin und Mentorin Elisabeth »Bobbie« Löcker ihr eine Stelle im Sekretariat der amerikanischen Information Services Branch (ISB) in Wien vermittelte, war dies der erste Schritt zu einer beruflichen Laufbahn im Dienst der amerikanischen Besatzungsmacht, der dann mehrere Monate später »aus heiterem Himmel heraus« (so Bachmann, zit. nach McVeigh 2016, 77) die Einladung zur Mitarbeit beim RWR folgte.
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Quellen
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McVeigh, J. (2020). Die Radiofamilie und andere frühe Rundfunkarbeiten. In: Albrecht, M., Göttsche, D. (eds) Bachmann-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05667-2_18
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