Zusammenfassung
Die deontische Logik befasst sich mit den logischen Verhältnissen derjenigen Begriffe zueinander, die sich auf Pflichten beziehen (griechisch déon = Sollen, Pflicht). Sie unterscheidet sich dementsprechend von einer ontischen Logik, die das logische Verhältnis von Sätzen bzw. Aussagen über das Sein zueinander untersucht (griechisch on = Sein). Während Aussagen über das Sein (z. B.: »Das Auto ist grün«) die Wahrheitswerte entweder wahr oder falsch (bzw. nicht wahr) annehmen können, sind deontische Sätze, also Sätze, die auf ein Sollen bezogen sind (z. B.: »Mord ist verboten «), entweder gültig oder ungültig (bzw. nicht gültig; näher dazu und auch zu Versuchen, bei deontischen Aussagen mit den Wahrheitswerten wahr bzw. falsch auszukommen, vgl. etwa Herberger/Simon 1980, 179 ff.; Neumann 2004, 306 ff., jeweils m. w. N.). Aussagen über Sachverhalte mit deontischem Inhalt (z. B.: »In Deutschland ist Hilfeleistung bei Unglücksfällen geboten«), sind allerdings ihrerseits durchaus wiederum ontische Aussagen, also Aussagen über ein Sein, und haben dementsprechend den Wahrheitswert wahr oder falsch.
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Joerden, J. (2017). Deontische Logik. In: Hilgendorf, E., Joerden, J. (eds) Handbuch Rechtsphilosophie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05309-1_36
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05309-1_36
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02433-6
Online ISBN: 978-3-476-05309-1
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