Zusammenfassung
Wir befinden uns mitten im Kampfe der „Partheien“. Nicht blos Staat und Kirche, nicht blos die alte gesellschaftliche Ordnung erfahren durch diesen Kampf ihren Zersetzungs- und Reinigungsprozess, sondern auch die Kunst. Unmittelbar nach Beethoven – und dieser gab selbst den Anstoss dazu – begann unter den Musikern die Spaltung zwischen den begeisterten Anhängern der stürmenden und drängenden Romantik und den Vertretern einer verknöcherten Classizität; später – nachdem die letztere glücklich zu Boden geschlagen war und nur noch in einzelnen vermickerten Absenkern kümmerlich ihr Leben fristete – bildeten sich innerhalb der Romantik selber die Partheien Mendelssohn und Schumann aus, und jetzt – seit dem Hinscheiden Mendelssohn’s – hat sich das Verhältniss wiederum geändert, hat Richard Wagner eine neue Parthei in’s Leben gerufen, deren Anhänger theils unter der Ägide Franz Liszt’s in Weimar, theils unter dem Banner der „Neuen Zeitschrift für Musik“ in Leipzig (Franz Brendel und Th. Uhlig) schon seit einigen Jahren mit rühriger Begeisterung durch Schrift und That für ihren Meister Propaganda machen.
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von Roth, D., Roesler, U. (2020). Nr. 31 | Julius Schaeffer, „Über Richard Wagner’s Lohengrin, mit Bezug auf seine Schrift: ‚Oper und Drama‘“, in: Neue Berliner Musikzeitung 6 (1852), Nr. 20 (12. Mai), S. 153–155; Nr. 21 (19. Mai), S. 161–163; Nr. 22 (26. Mai), S. 169–171.. In: von Roth, D., Roesler, U. (eds) Die Neudeutsche Schule – Phänomen und Geschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04923-0_31
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04922-3
Online ISBN: 978-3-476-04923-0
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