Zusammenfassung
Dass der Krieg etwas sei, das sich uns als Zuschauern wie auf einer Theaterbühne darbietet, widerspricht bekanntlich jeder tatsächlichen Erfahrung der am Krieg Beteiligten. Ganz besonders in vormodernen Kriegen sieht jeder Soldat immer nur einen begrenzten Ausschnitt des Geschehens, seine unmittelbare Umgebung, ein Gewühl von Kämpfenden und Fliehenden, die plötzliche Bedrohung durch Angreifer; wer kämpft, hat niemals die Aufsicht auf das Ganze, seine Perspektive ist der des Zuschauers diametral entgegengesetzt. Diese Unübersichtlichkeit ist das, was etwa moderne Kriegsfilme in der Regel vermitteln wollen: ein Chaos von Körpern, der Rauch der Kanonen, ohrenbetäubender Lärm, Verlust der Orientierung – die Fragmentierung der Wahrnehmung ist nicht selten eine Chiffre für die Sinnlosigkeit des Gemetzels.
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Gödde, S. (2018). Zwischenräume. Der Zweikampf als Modell des Kriegs in Epos und Drama der griechischen Antike. In: Auer, M., Haas, C. (eds) Kriegstheater. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04648-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04648-2_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-04648-2
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