Zusammenfassung
Vorstellungen und Figurationen des Kriegs als eines theatrum belli kommen in der Frühen Neuzeit auf. Die flächendeckende Faszination der Theatermetapher, einer epochenspezifischen Signatur des 17. Jahrhunderts, die sich in der seinerzeit prominenten Rede von einem theatrum mundi niederschlägt und die unterschiedlichsten Bereiche frühneuzeitlichen Wissens tangiert, erfasst in herausragender Weise auch den Krieg und bringt sogar einen militärischen Fachterminus hervor, der bis in die unmittelbare Gegenwart hinein nachwirkt. Im angelsächsischen Raum spricht das Militär bis heute von einem theater of war (und darin wiederum von theaters of operations), wo im Deutschen indes allenfalls noch von einem ›Kriegsschauplatz‹ die Rede ist. Eine solch lange Wirkungsgeschichte verdankt die frühneuzeitliche Metapher des Kriegstheaters ihrer Suggestion, dass kriegerische Handlungen sichtbar, überschaubar und begrenzbar seien, dass ihnen eine innere, nachvollziehbare Folgerichtigkeit wie ein determinierbarer zeitlicher Verlauf eigne und dass sie daher auch aus einer sicheren Distanz heraus beobachtet werden könnten.
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Auer, M., Haas, C. (2018). Einleitung. In: Auer, M., Haas, C. (eds) Kriegstheater. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04648-2_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04647-5
Online ISBN: 978-3-476-04648-2
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