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Morgenröthe und Fröhliche Wissenschaft

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Das Genie des Herzens
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Zusammenfassung

In der Morgenröthe und der Fröhlichen Wissenschaft assoziiert Nietzsche seine Anschauung der Lebenstätigkeit als einer ästhetischen mit der Metapher vom Leben als Traum — einer Denkfigur, die er in der Aphoristik Pascals und der Romantik vorgebildet findet. Nietzsche knüpft dabei an die Analyse der Traumvorgänge an, die er schon im MA entfaltet hat. (MA I Nr. 12 u. 13; II 31 ff.) Deren Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Die Vernunft ist nur scheinbar autonom: in ihr sind die archaischen Denkformen noch wirksam. Auf der Vertauschung von Ursache und Wirkung wie auf der prinzipiellen Überdeterminiertheit der psychischen Phänomene beruht nicht nur der Traum, sondern auch das emanzipierte logische Denken. Dieses unterscheidet sich von der Traumproduktion nur dadurch, daß es die eigenen komplexen und widersprüchlichen Interpretationsmechanismen zugunsten von Eindeutigkeit auslöscht.

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Notizen

  1. Diesen Zusammenhang hat Wilhelm Michel zum Grundmotiv seines Nietzsche-Buches gemacht. Wilhelm Michel: Nietzsche in unserem Jahrhundert. Berlin, 1939.

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  2. Vgl. dazu Ernst Robert Curtius: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter. Bern, 1973 (zuerst 1948), Kapitel 16: Das Buch als Symbol, S. 306 ff.

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Thönges, B. (1993). Morgenröthe und Fröhliche Wissenschaft. In: Das Genie des Herzens. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04182-1_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04182-1_9

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45024-1

  • Online ISBN: 978-3-476-04182-1

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