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Schlange und Einverleibung

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Das Genie des Herzens
  • 83 Accesses

Zusammenfassung

Nietzsche hat seine Wiederkunftslehre als ein höchst gefährliches »Experiment« aufgefaßt, bei dem der philosophische Lehrer zunächst selbst am eigenen Leibe die Wirkungen seines Gedankens ausprobiert. (Vgl. Frühjahr-Herbst 1881 11 [141]; IX 494.) Den qualvollen Prozeß der Aneignung dieser Lehre bezeichnet Nietzsche als »Einverleibung«: »Wir lehren die Lehre — es ist das stärkste Mittel, sie uns einzuverleiben.« In der Endgestalt des Zarathustra hat Nietzsche die »Einverleibung« des Wiederkunftsgedankens mit dem Schlangenmotiv verknüpft. Wir kommentierten bereits das Kapitel vom Kampf mit dem Geist der Schwere, der in der Gestalt eines Zwerges dem Bergsteiger Zarathustra auf der Schulter sitzt. Nachdem Zarathustra den Zwerg hochgetragen hat, wälzt er ihn ab, indem er ihn mit dem Gedanken der ewigen Wiederkunft konfrontiert.

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Notizen

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Thönges, B. (1993). Schlange und Einverleibung. In: Das Genie des Herzens. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04182-1_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04182-1_11

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45024-1

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