Zusammenfassung
John Joyce hat seinen Ältesten ersehnt, er hat einen Plan: James ist vom Vater dazu ausersehen, die Kette der männlichen Thronfolger im Hause Joyce fortzusetzen und zu vollenden. Als Ältester ist er unter den Lebenden der Lieblingssohn des Vaters und damit der unangefochtene Hoffnungsträger der Familie. John als einziger Sohn, erkennt sich in James seiner einzigen Hoffnung wieder. An ihn will er seine Träume, sein Leben, seine Persönlichkeit weitergeben. Ihm verheißt er von klein auf die Anwartschaft seiner Nachfolge, Anerkennung und Nähe. Für den Vater verblassen die anderen Kinder neben James. Von ihnen erwartet er nicht so viel, ihnen gegenüber verhält er sich geringschätzig, brutal, so wie zu seiner Frau. Immer dort, wo in der Familie Beziehungen entstehen, fährt er mit patriarchaler Gewalt dazwischen, denn dort lauert die Gefahr, daß er an Bedeutung verlieren, oder seine Position in Frage gestellt werden könnte. Da er auf der konkreten Rangskala der Männlichkeit, draußen in der Welt versagt, spielt er seinen fiktiven Überlegenheitsanspruch zu Hause bei Frau und Kindern desto ungehemmter aus. Allein sein Sohn genießt seine Aufmerksamkeit. Für ihn ist das Beste gerade gut genug und niemand soll es wagen, sich James in den Weg zu stellen: Er steht unter dem besonderen Schutz des Vaters.
»Die Geschichte, sagte Stephen, ist ein Alptraum, aus dem ich zu erwachen versuche.« (Ul, 49)
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Loll, U. (1992). Das Netz der Abhängigkeit. In: James Joyce. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03420-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03420-5_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00846-6
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