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Die ästhetische Bewältigung des Schreckens. Zu Schillers Theorie des Erhabenen

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Geschichte als Literatur

Zusammenfassung

In Schillers Schriften zum Erhabenen tritt die erst seiner Epoche zugängliche Erfahrung großartiger Natur mit einer pessimistischen Geschichtsdeutung in eine eigentümliche Konstellation. Naturkatastrophen und Katastrophengeschichte bieten seinem theoretisch ambitionierten Blick Bilder eines »furchtbar herrlichen Schauspiels«, dessen mächtige Effekte des lustvollen Schauders, des angenehmen Grauens anderes und mehr versprechen als die Erfahrung des Schönen. Die gleichzeitige Ästhetisierung von Natur und Geschichte im Erhabenen hat ihren Preis, aber sie bietet auch Möglichkeiten, Natur und Geschichte ihren Schrecken zu nehmen, die in der Theorie des Schönen nicht angelegt sind.

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Literatur

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  24. NA 20, 220 f. Allerdings fügt Schiller hinzu, daß wir dem großen Verbrecher »schauernde Bewunderung« nur deshalb entgegenbringen, weil er mit geringem Aufwand seiner enormen Willenskraft eine moralische Wende geben könnte. Von der moralischen Heimholung des gerade freigegebenen ästhetischen Urteils mag er am Ende denn doch nicht lassen.

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Hartmut Eggert Ulrich Profitlich Klaus R. Scherpe

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Janz, RP. (1990). Die ästhetische Bewältigung des Schreckens. Zu Schillers Theorie des Erhabenen. In: Eggert, H., Profitlich, U., Scherpe, K.R. (eds) Geschichte als Literatur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03341-3_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03341-3_13

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