Zusammenfassung
Kafka, der selber sehr schmale, ausdrucksvolle Hände besaß, beachtet sowohl in seinen Lebenszeugnissen als auch in dichterischen Gestaltungen diese Körperglieder stark, ja es gibt sogar ein Erzählbruchstück, das ganz auf dem Motiv der Hand aufbaut: »Ich habe meinen Verstand in die Hand vergraben, fröhlich, aufrecht trage ich den Kopf, aber die Hand hängt müde hinab, der Verstand zieht sie zur Erde. Sieh nur die kleine, harthäutige, aderndurchzogene, faltenzerrissene, hochädrige, fünffingrige Hand, wie gut, daß ich den Verstand in diesen unscheinbaren Behälter retten konnte. Besonders vorzüglich ist, daß ich zwei Hände habe. Wie im Kinderspiel frage ich: in welcher Hand habe ich meinen Verstand? Niemand kann es erraten, denn ich kann durch Falten der Hände im Nu den Verstand aus einer Hand in die andere übertragen.«
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Binder, H. (1976). Hände. In: Kafka in neuer Sicht. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03065-8_8
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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