mittendrin. Sachsen-Anhalt in der Geschichte

Zusammenfassung

Der Ort der historischen Ausstellung „mittendrin. Sachsen-Anhalt in der Geschichte“, das 1994 stillgelegte Kraftwerk Vockerode, liegt, einer technischökonomischen Logik folgend, an der Elbe und damit als Fremdkörper mitten im Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Mit den nach dem „Rückbau“ in seinem rohen Inneren verbliebenen Apparaturen, technischen Hinweisschildern, Leitungen, Kontrollräumen und nicht zuletzt dem überall eingeprägten Ölgeruch des einstigen Maschinenparks manifestierten sich hier nicht nur industrielle Architekturgeschichte, sondern auch die greifbaren Spuren einer erst vor kurzem untergegangenen Arbeitswelt. Die Ausstellungsmacher waren bestrebt, diese besondere Qualität des Ortes für die Besucher zu erhalten. Indem sie weitgehend darauf verzichteten, für die kulturhistorischen Exponate künstlich „neutrale“ Ausstellungsräume zu errichten, konnten die ausgestellten Gegenstände in eine spannungsreiche Beziehung zu ihrer Umgebung treten. Am sichtbarsten wurde dieses Zusammenspiel in den 12 jeweils besonders akzentuierten Brennkammern, in denen die zentralen Stationen des Rundgangs installiert waren. Die an den Wänden offenliegenden Siederohre erzeugten im Zusammenspiel mit dem ihrer ehemaligen technischen Funktion fremden Inhalt „auf Zeit“ eine besondere Aura.¹