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Zusammenfassung

[1] In kurzer Zeit sind die Romane des Verfassers des Waverley, wie durch alle Welt, auch durch das lesesüchtige Deutschland so verbreitet und bekannt geworden, daß die kritischen Anzeigen der einzelnen derselben nicht einmal Zeit gewonnen haben, ihnen nachzueilen. Das Heer der Uebersetzer, schon so zahlreich in unserem auf alles Fremde stets aufmerksamen Vaterlande, hat sich unglaublich vermehrt; es sind Uebersetzerfabriken angelegt, ja an einigen Orten sollen die frisch durch Umwege aus der Londoner oder Edinburger Presse erkauften und transmarinirten Druckbogen vor der Korrektur angekommen und übersetzt seyn, um nur die deutschen Rivale zu überbieten. Bey dieser allgemeinen Bekanntschaft und Verehrung, welche selbst bis in die dunkelsten Winkelstädte, wohin bisher nur die in den Leihbibliotheken der größeren Städte abgelesenen Ritter-, Liebes- und Banditen-Romane gelangten, gedrungen ist, wäre es überflüssig, eine referirende Kritik der einzelnen Romane zu geben; allerdings aber verdient die ganze merkwürdige Erscheinung eine ruhigere Betrachtung. Im dritten Quartalhefte des Jahres 1821 dieser Jahrbücher war vom Rec. schon eine Abhandlung über den Dichter Walter Scott, so wie eine Vergleichung zwischen ihm und seinem Zeitgenossen Byron erschienen. Der dem Schotten gewidmete Theil enthielt, an sich schon der minder beträchtliche, eigentlich nur eine Darlegung des Geistes jenes Dichters in seinen poetischen (sensu strict.) Werken, während er nur kurze Winke über den Romanendichter hinwarf, und es einem andern Mitarbeiter überließ, den gefeyerten Namen in dieser Rücksicht zu würdigen. Dieß ist bis jetzt nicht geschehen, und vielleicht mit Recht, damit, nachdem der erste rauschende Beyfall vorüber gegangen, eine ruhigere Betrachtung, welche auf jeden Fall für den gemessen fortschreitenden, wenig nach Effekten strebenden Romanendichter geziemend ist, eintreten könne.

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Nachweise und Anmerkungen

  1. Im dritten Quartalhefte: In den »Jahrbüchern der Literatur« 15, 1821 (S. 105–145) erschien Alexis’ Rezension über »The works of the right honourable Lord Byron … The works of Walter Scott«.

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  2. in seinen poetischen (sensu strict.) Werken: in seinen poetischen Werken im strengen Sinn des Wortes, d. h. in seinen Versdichtungen

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  3. Romane wurde: verbessert aus: Romane wurden

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  4. in den Xenien verkündet: Vgl. das Xenion »Jean Paul Richter« (1796) (WA I, 5, 1, S. 210).

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  5. eine geschichtlich bedeutende Person: Elisabeth I. in »Kenilworth«

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  6. Spectator: Diese erste englische Zeitung, herausgegeben von Addison und Steele, erschien seit 1711.

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  7. Lord Orvil: Gestalt aus dem Roman »Evelina« von Frances Burney (im Original: Orville)

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Alexis, W. (1976). Aus: The Romances of Walter Scott 1823. In: Romantheorie und Romankritik in Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03055-9_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03055-9_6

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00324-9

  • Online ISBN: 978-3-476-03055-9

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