Zusammenfassung
Die Schichtung des deutschen Volkes, die Theodor Geiger 1932 vorgelegt hat, war für die Zeitgenossen vor allem von Interesse, weil Geiger zwischen den Lebenslagen von Bevölkerungsgruppen, wirtschaftlichen Interessen und den politischen Versuchen des Nationalsozialismus, in bestimmten Mittelschichten Fuß zu fassen, eine überzeugende Verbindung herstellen konnte. Das von ihm entwickelte Konstrukt, eine Nation als eine hierarchisch geschichtete Gesellschaft darzustellen, in der die Stellung des einzelnen in dieser Gesellschaft von seiner Stellung in der Erwerbsstruktur abgeleitet wird, und die mit dieser Stellung verbundenen objektiven äußeren Lebensumstände (soziale Lagen) seine Interessen, Einstellungen und Lebensführungen (Mentalitäten) prägen, hat sich gegenüber allen anderen Modellen sozialer Ungleichheit nicht nur behaupten, sondern als dominante Denkfigur durchsetzen können.
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Bertram, H. (1992). Regionale Disparitäten, soziale Lage und Lebensführungen. In: Hradil, S. (eds) Zwischen Bewußtsein und Sein. Schriftenreihe „Sozialstrukturanalyse“, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99582-7_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99582-7_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-322-99582-7
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