Zusammenfassung
Beruflichkeit und Berufsprinzip sind konstitutive Elemente des deutschen Sozialmodells. Sie sind, so die These des Beitrages, mindestens ebenso Ergebnis einer staatlich forcierten „benevolenten Selbstbeschränkung“ der Arbeitgeber wie Antwort auf Funktionserfordernisse des Arbeitsprozesses. Beruflichkeit wie Sozialmodell sind in die Kritik geraten. Der Beitrag skizziert zunächst Ideen, Institutionen und Prinzipien deutscher Sozialpolitik. Er erinnert an die alte Flexibilisierungsdebatte und die daran anknüpfende Neufassung des Berufsbegriffes durch Bolte, Beck und Brater. Beruflichkeit versprach Sicherheit des Status im Erwerbs- und Lebensverlauf im Betrieb und in der Gesellschaft. Die traditionellen Sicherheiten, die Berufsprinzip und Beruflichkeit getragen haben, lösen sich auf. Deren Schicksal ist offen. Was wären funktionale Äquivalente für die Sicherheiten, die die Beruflichkeit einmal garantiert hat?
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Ostner, I. (1997). Beruflichkeit und Sozialpolitik. In: Voß, G.G., Pongratz, H.J. (eds) Subjektorientierte Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99578-0_5
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