Zusammenfassung
Systemtheorien haben mittlerweile einen festen Platz innerhalb der modernen Wissenschaft110 und das „... systemische Denken gehört in verschiedenen Wissenschaften bereits zur Selbstverständlichkeit.“111 Cantor112 legte mit seiner Mengenlehre die Grundlage für eine mathematische Systemtheorie113 und damit auch für die heutige Entwicklung. Als weitere Vorarbeiten zu einer allgemeinen Systemtheorie können die Arbeiten von Köhler (Gestaltpsychologie) und Lotka (Bevölkerungsstatistik) betrachtet werden. Baum geht davon aus, daß die Systemtheorie „...nach dem Zweiten Weltkrieg aus zunächst militärisch-ökonomischen und biologisch-mathematischen Forschungsunternehmungen“114 hervorgegangen ist und vor allem von P. Weiss und L. von Bertalanffy initiiert worden ist. In der weiteren Entfaltung wurden Erkenntnisse aus der Soziologie, der Biologie, der Thermodynamik, der Informationstheorie (Shannon und Weaver), der Spieltheorie (Neumann und Morgenstern), der Kybernetik (Wiener) und der Anthropologie in eine „allgemeine Systemtheorie“ integriert.115 In neuerer Zeit gaben Neurophysiologie, Zelltheorie und Computertheorie weitere wichtige Impulse und Anstöße.116
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Literatur
vgl. Haken, Wunderlin, 1986, S. 36
Reinecker, 1987, S. 174
Georg Cantor (1848–1918), Mathematiker
vgl. Zinterhof, 1984, S. 105ff
Baum, 1978, S. 579
vgl. Bertalanffy, 1968, S. 15 u. S. 90f
vgl. Luhmann, 1984, S. 27
vgl. Huschke-Rhein, 1988, S. 70ff
vgl. Willke, 1987; Tyrell, 1988
vgl. Huschke-Rhein, 1988, S. 78
Huschke-Rhein, 1988, S. 78
Stein, v.d., 1968, S. 5
System (griech. lat.: das Zusammengestellte)
vgl. Krohn, Köppers, 1992, S. 394ff
vgl. Maturana, Varela, 1987
Friedrich, Sens, 1976, S. 30
Schuppe, v., Schweitzer, 1996, S. 55
Willke, 1993, S. 282
Röpke, 1977, S. 14
Simon und Stierlin vertreten die Auffassung, ein System sei,,… eine aus irgendwelchen Eigenschaften (materieller oder geistiger Art) geordnet zusammengesetzte Ganzheit. (…) Sowohl die allgemeine Systemtheorie als auch die Kybernetik beschäftigt sich mit den Funktionen und strukturellen Gesetzmäßigkeiten, die für alle Systeme (…) gelten. Allen systemtheoretischen Überlegungen liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein System in seiner Ganzheit sich qualitativ neu und anders verhält als die Summe seiner isoliert betrachteten Einzelelemente ( Simon, Stierlin, 1992, S. 355 ).
Picht, 1981, S. 9
vgl. Komwachs, Lucadou, v., 1978
Jensen, 1983, S. 13
vgl. Schiepek, 1989, S. 232
Luhmann, 1984, S. 30
vgl. Ropohl, 1978, S. 32
z.B. ist der Systembegriff von French und Bell sehr verschwommen. Sie definieren System als eine Reihe von Elementen, die untereinander und mit ihren Teilen verknüpft sind, was zur der Schlußfolgerung führt, daß die Elemente noch in Teile zerlegbar sind (vgl. French, Bell, 1977, S. 100 ).
vgl. Wuchterl, 1977, S. 243f.
vgl. Bumann u.a., 1968
Ropohl, 1978, S. 34
vgl. Ropohl, 1978, S. 14f
Ropohl, 1978, S. 10
Ropohl, 1978, S. 31
Cranach, v., 1987, S. 8
Cranach, v., 1987, S. 8
Cranach, v., 1987, S. 8
Cranach, v., 1987, S. 8
vgl. Bumann u.a., 1968, S. 151f
vgl. Gloy, 1995
Gloy, 1995, S. 229
vgl. Rombach, 1971
Rombach, 1971
vgl. Rombach, 1971, S. 173E
Rombach, 1971, S. 169
Die deutsche Übersetzung lautet: „Ein System ist eine Ansammlung von Elementen und deren Eigenschaften, die durch Wechselbeziehungen verbunden sind“.
Hall, Fagen, 1956, S. 18f
vgl. Saynisch, 1991, S. 191
Systemtheorie und Kybernetik wurden in diesem Prozeß beeinflußt von der In- for-mationstheorie von Shannon und Weaver, der Spiel-und Automatentheorie von Neumann und der Mathematik des Ökonomen Morgenstern (vgl. Saynisch, 1991, S. 191).
Miller veröffentlichte die Ergebnisse seiner dreißigjährigen Arbeit 1978 unter dem Titel „Lebende Systeme“.
Zu der Gruppe der Wissenschaftler gehörten unter anderem auch Magret Mead und Gregory Bateson.
Talcott Parsons wurde 1902 in Colorado Springs geboren und verstarb 1979 in München. Er strebte an, eine einheitliche Theorie des menschlichen Handelns zu schaffen, wobei er sich auch auf Annahmen von Emil Dürkheim, Max Weber und Vilfredo Pareto stützte (vgl. Hill-mann, 1994, S. 652 ).
Parsons, 1951; 1968
vgl. Parsons, 1996, S. 7 (Vorwort von Dieter Claessen)
Saynisch, 1991, S. 192
vgl. Saynisch, 1991, S. 192
Ganzheitliches Denken kann verstanden werden als das Wahrnehmen der Existenz vorhandener vielschichtiger und sich gegenseitig bedingender Strukturen.
Hejl, 1982, S. 23
vgl. Ropohl, 1978, S. 45f; Lenk, Rohpohl, 1978, S. 3
vgl. Lenk, 1978, S. 245
vgl. Ropohl, 1979, S. 90
vgl. Vollmer, 1980
vgl. Stachowiak, 1984
vgl. Kreiblich, 1986
vgl. Krause, 1996, S. 161
System: Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet in der Übersetzung. das Zusammengestellte. Der Begriff System dient der Bezeichnung beliebiger Gegenstände. So wird z.B. von Gedankensystemen, Theoriesystemen, sozialen Systemen, psychischen Systemen etc. gesprochen. Es handelt sich dabei stets um theoretische Konstruktionen. Etwas als ein System aufzufassen, bedeutet, sich dem jeweiligen Gegenstand mit bestimmten Begriffen und unter einem bestimmten Gesichtspunkt zu nähern (z.B. die Elemente und ihre Beziehungen, etwa ihrer Interaktion, mit der Umwelt zu verknüpfen) (vgl. Fuchs-Heinritz, Lautmann, Rammstedt, Wienold, 1995, S. 661 ).
Mengen werden ebenfalls aus Elementen gebildet, die zueinander in Beziehung stehen und von der Menge vollständig umschlossen werden. Allerdings wird in der Systemtheorie im Gegensatz zur Mengenlehre die Binnenstruktur, das Verhalten des Systems sowie seine Differenzierung zur Umwelt thematisiert.
vgl. z.B. auch Adam, Helten, Scholl: „Unter System versteht man ganz allgemein eine Menge von Elementen und die Menge von Relationen, die zwischen diesen bestehen“ (Adam, Hel-ten, Scholl, 1970 ).
Willke, 1993, S. 143
Hejl, 1982, S. 25
Elemente sind die kleinsten nicht weiter auflösbaren Einheiten eines Systems (z.B. Nervenimpulse des Nervensystems). Sie sind exklusive Bestandteile des Systems, das sie determinieren und von einer Umwelt abgrenzen.
Die Elemente eines Systems sind anhand von Relationen miteinander verbunden. Relationen bilden chronologisch einen Horizont von wahrscheinlichen Anschlußmöglichkeiten. Sie legen anschlußfähige Elemente nahe.
vgl. Krieger, 1996, S. 12
vgl. Ratzek, 1992, S. 59f
Ältere Auffassungen betrachten ein System als ein Netz von Beziehungen einzelner Teile zueinander.
Der Begriff „Operation“ meint die Reproduktion ereignishafter Elemente. Ein System muß immer seine Elemente neu produzieren, indem es sie transformiert, modifiziert, ordnet oder unterscheidet. Gerade evolutionär ausdifferenzierte Systeme arbeiten mit flüchtigen Elementen, die sofort nach Gebrauch erneuert werden müssen. Die Ereignisse sind deswegen hier auch die Ereignisse. Eine Operation ist ein „Rechenschritt” in einem System. Sie stellt die kleinste Zeiteinheit dar, die in einem System wieder Elemente herstellen.
vgl. Willke, 1993, S. 56. Luhmann betrachtet entsprechend auch die Kommunikation und nicht die Person als Systembaustein (vgl. z.B. Luhmann, 1991 ).
Luhmann, 1996, S. 169
Macharzina, 1993, S. 58.
Ulrich, Probst, 1990, S. 30
Bei Zunahme der Zahl der Elemente, die in einem System oder für ein System als dessen Umwelt zusammengehalten werden müssen, stößt man sehr rasch an eine Schwelle, von der ab es nicht mehr möglich ist, jedes Element zu jedem anderen in Beziehung zu setzen“ (Luhmann, 1994, S. 46).
Luhmann. 1992, S. 14f
vgl. Krieg, 1971, S. 55
So beinhaltet die Komplexität von Systemen die Zahl bzw. Vielfalt der einzelnen Elemente, die Zahl und Qualität der Wechselwirkungen (Relationen) zwischen den Elementen und die Zahl der Zustände, die ein reales System aufweisen kann. Ein System kann somit nicht mehr vollständig beschrieben und sein Verhalten kann nicht mehr eindeutig prognostiziert werden (vgl. Sydow, 1992, S. 252; Foerster, v., 1984 ).
Morin, 1974, S. 558
Luhmann, 1994, S. 46
Willke, 1993, S. 24
Es kann zwischen einer sachlichen, zeitlichen, sozialen, operativen, kognitiven und einer Systemkomplexität unterschieden werden, die mit jeweils unterschiedlichen Lösungsschemata durch ein System verarbeitet wird (vgl. Willke, 1993, S. 91 ff).
Es kann zwischen organisierter Komplexität (die Einzelphänomene sind nicht schlicht logisch miteinander gekoppelt) und unorganisierter Komplexität (lineare Verkettung von Einzelphänomenen) unterschieden werden (vgl. Kneer, Nassehi, 1994, S. 23 ).
Luhmann, 1971, zit. n. Willke, 1992, S. 16
vgl. Luhmann, 1991, S. 45f
Luhmann, 1986, S. 33
Kontingenz meint das Gegenteil einer festgelegten Reaktion (wie z.B. Instinkt). Kontingent: lat. zufällig, wirklich oder möglich, aber nicht (wesens-) notwendig. Kontingenz bedeutet: unerwartet, nicht vorhersagbar, alles kann passieren, alles ist gleich wahrscheinlich (vgl. Krieger, 1996, S. 28), das „Auch-anders-möglich-sein“, welches weder notwendig noch unmöglich ist. Der Begriff Kontingenz taucht in der Organisationslehre in zweierlei Bedeutungen auf, zum einen als „Abhängigkeit von” und zum anderen als „Zufälligkeit“. Die historische Entwicklung des Kontingenzbegriffs beschreibt Luhmann: Wenn kontingent durch die Negation von Notwendigkeit und Unmöglichkeit gewonnen wird, wird ein Begriff „… durch zwei Negationen konstituiert, die dann im weiteren als eine Einheit behandelt werden müssen. Das hat schon im Mittelalter zu der Ahnung geführt, daß Kontingenzprobleme sich mit einer auf Ontologie (Sein/Nichtsein) bezogenen zweiwertigen Logik nicht adäquat behandeln lassen, sondern einen dritten Wert der Unbestimmbarkeit erfordern” (Luhmann, 1992, S. 96ff).
Luhmann, 1994, S. 75
Luhmann, 1994, S. 73
vgl. Luhmann, 1994, S. 47
vgl. Willke, 1991, S. 24
Jeder Partner kann kontingent handeln, indem er sich entweder in ein typisches Reaktionsmuster der Interaktion fügt oder aber davon abweicht.
Krause, 1996, S. 90
Einzelne systemtheoretische Problemaspekte (…) sind so stark ineinander verwoben und voneinander abhängig, daß sie im Grunde simultan dargestellt werden müßten. Dies ist mit den Mitteln der geschriebenen Sprache nicht möglich. An allen Ecken und Enden wird der Anfänger dadurch auf Begriffe, Konzepte und Probleme stoßen, die er eigentlich schon kennen müßte, um das gerade behandelte Problem verstehen zu können„ (Willke, 1992, S. 8 ).
Schiepek, Strunk, 1994, S. 36
vgl. Bosel, 1989
vgl. Jantsch, 1992, S. 333
vgl. Spencer Brown, 1969. Der englische Logiker, Philosoph und Computerfachmann Spencer Brown ist in Deutschland außer von Luhmann und Simon kaum rezipiert worden. Spencer Brown geht in seinen „Laws of Form“ vom Begriff der Unterscheidung aus, der für Arithmetik und Algebra kohärent sein will. Er schlägt vor, Form als Vollzug von Unterscheidungen zu betrachten, ohne dabei eine endgültige Definition von Form angeben zu müssen. Die Differenztheorie von Spencer Brown trifft auf dem Kalkül der Logik beruhend, grundlegende Aussagen zu Aussagesystemen. Sie wird in jüngerer Zeit häufig von Vertretern der Systemtheorie bzw. des Konstruktivismus verwendet, weil sie aufzeigt, wie Systeme konstruiert werden. Dies geschieht durch das Treffen von Unterscheidungen, was Spencer Brown als „Bezeichnen” benennt. Jedes „Bezeichnen“ verwendet eine Unterscheidung, die ein Innen schafft (z.B. das System) und ein Außen (z.B. die Umwelt). Die Unterscheidung ist definiert als „perfect continence”, als vollständige Grenzziehung, die mit dem Ziel erfolgt, eine Seite der Unterscheidung zu indizieren. Die Differenztheorie geht von der Paradoxie aus, daß alles Erkennen in Form des bezeichneten (markierten) Raums mit einem verdunkeln (Nicht-Erkennen) des abgeschiedenen Raumes verbunden ist. Wird der zunächst nicht-markierte Raum (Umwelt) mittels einer Unterscheidung beobachtet, so bildet der Beobachter den markierten Raum und blendet sich aus. Beide Räume zusammen ergeben eine jeweilige Form, die Einheit (der beiden Räume). Diese Einheit ist als Einheit nicht beobachtbar, aufgrund dessen, daß nicht zugleich ein Unterschied gebraucht und nicht gebraucht werden kann. Doch diese Form kann als Zweiseitenform innerhalb der Form bzw. auf dem „Boden“ der markierten Seite dieser Form beobachtet werden. Dieser Wiedereintritt der Form in die Form wird als „Re-Entry” (Wiederverwendung einer Unterscheidung innerhalb einer Unterscheidung) bezeichnet und ermöglicht dem System, sich im Unterschied zur Umwelt, zum Ausgeschlossenen zu sehen. Es sieht, wie und wodurch es sich von seiner Umwelt abgrenzt. Das Reentry läßt zugleich die Unvollständigkeit des zweiwertigen Kalküls und die Möglichkeit eines Ausweges zutage treten. Es erlaubt eine adäquatere Beschreibung von Paradoxen ohne die ty-pentheoretische Ausflucht in die Ebenenunterscheidung. Die Zeit tritt bei Spencer Brown auf als Oszillations-oder Gedächtnisfunktion. Die Form des Reentry ermöglicht die Formalisierung von Operation im Kontext der Unentscheidbarkeit und macht die Verbote der Typentheorie überflüssig: Unentscheidbarkeit wird im Imaginärem überbrückt. Die Funktion, die zwischen wahr und falsch oszillieren, erzeugen die Zeit. Der Ansatz von Spencer Brown vollzieht vor allem einen Perspektivenwechsel hinsichtlich der klassischen Trennung von Erkennendem und seinem Objekt: Erkenntnisprozeß und Objekt sind zunächst nicht voneinander getrennt. Beide sind zusammengesehen, so daß Spencer Brown hier die Logik einer Entsubstantialisierung beschreibt (vgl. Spencer Brown, 1971; Herbst, 1993; Baecker, 1993, 1990; Esposito, 1991, 1993; Junge, 1993; Varga v. Kibed, Matzka, 1993; Simon, 1993; Kaehr, 1993; Luhmann, 1993 ).
Luhmann, 1995, S. 35
Selbstreferentialität beschreibt die grundlegende Zirkularität autopoietischer Systeme. „Die Erhaltung der Elemente (Ereignisse) eines Systems durch Bezugnahme auf sich selbst z.B. Erhaltung von Kommunikation durch Kommunikation, Handlung durch Handlung, Zahlung durch Zahlung“ (Krause, 1996, S. 153). Luhmann nennt diese Phänomen deshalb auch die „basale Selbstreferenz”. Prinzipiell kann ein solches, operational geschlossenen System nur mit seinen eigenen Zuständen agieren, jede Aktivität ist eine Aktivität des Systems. Dies gilt ebenfalls für „sinnverarbeitende“ psychische und soziale Systeme.
vgl. Luhmann, 1993, S. 28
vgl. Jantsch, 1992, S. 334
Das Gleichgewicht liegt bei diesen Systemen in ihrem thermodynamischen Gleichgewicht.
In den modernen Systemtheorien wird ausschließlich das Bild von offenen, dissipativen Systemen verwendet (vgl. z.B. Sydow, 1994, S. 281).
Bei diesen Systemen wird die Beeinflussung durch die Umwelt als vorübergehende Störung aufgefaßt.
vgl. Rezat, 1993, S. 146
autokatalytische Prozesse = sich selbstverstärkende Prozesse. Jeder Prozeß, der eine bestimmte Änderung im System herbeiführt, ruft auch einen bzw. mehrere Prozesse in entgegengesetzter Richtung hervor, wodurch sich das System stabilisieren kann.
vgl. Jantsch, 1992, S. 333
Beim autonomen Schichtensystem kann jede der Ebenen Initiativen entfalten und Ziele setzen.
Strukturelle Koppelung bezeichnet in erster Linie die Beziehungen zwischen Systemen.
Das Leben eines höherstufigen komplexen Systems hängt zwar vom Leben der niederstufigen Systeme ab, läßt sich aber nicht vollständig auf dieses reduzieren. Es ist emergent“ (Zimmerli, 1994, S. 36). Ebensowenig können die Elemente des niedrigerstufigen Systems vollständig auf Ordnungsmuster des höherstufigen Systems zurückgeführt werden. Auch die Elemente des höherstufigen Systems müssen als operativ geschlossen und strukturell gekoppelt angesehen werden.
Dieser Aspekt bezeichnet die „Zusammenarbeit“ der Elemente untereinander.
Die Theorie der autopoietischen Systeme (Maturana, Varela, Uribe) untersucht die Zellen als unterste Ebene lebender Systeme. Eigen dagegen untersucht die molekularen Voraussetzungen für die Entstehung und Entwicklung des Lebens und kommt dabei zu dem Schluß, daß auch für die „Vorstufen des Lebens“ die Prinzipien Selektion und Mutation gelten (die Nukleinsäuren werden in einer Art Molekulardarwinismus selektiert bzw. mutieren). Hinzu kommt noch eine Form der „Zusammenarbeit” zwischen den Nukleinsäuren. Als Form der Zusammenarbeit entdeckte er einen katalytischen Kreis, den er als Hyperzyklus benennt (vgl. Eigen, Schuster, 1977, Eigen, 1973 ).
vgl. Jantsch, 1992, S. 333
bzw. indirekt als Schöpfer von Naturgesetzen
vgl. Krohn, Köppers, Paslack, 1987
Zwölfer, 1986, S. 182
Die Übertragung des Konzeptes der Selbstorganisation vollzog sich in vielen Fällen auf einer metaphorischen Ebene.
vgl. Krohn, Köppers, Paslack, 1987
Selbstorganisation kann unterschieden werden in: konservative Selbstorganisation (im thermodynamischen Gleichgewicht, bei starken Wechselwirkungen, das Maß im Phasenraum bleibt erhalten), dispersive Selbstorganisation (Solitionen: impulsförmige Lösungen nichtlinearer partieller Differentialgleichungen, die lokalisierte, sich bewegende Strukturen eines Wellenfeldes mit hoher Stabilität beschreiben) (vgl. Ebeling, Feistel, 1986, S. 52) und dissipative Selbstorganisation (findet fern vom thermodynamischen Gleichgewicht statt und das Maß im Phasenraum bleibt nicht erhalten).
Ebeling, 1989, S. 17
Probst, 1992, S. 25
vgl. Rojas, 1992
Dieser Zustand der Zyklizität ist aber nie ewig, aufgrund der Selbst-Veränderung der Bedingungen für die Prozesse.
Dabei bricht die Zyklizität auf zur Spirale ins Offene, Neue. Eine Rückkehr in total frühere Zustände ist nicht mehr möglich, da die Bedingungen durch den Lebensprozeß selbst verändert wurden.
vgl. Haken, 1998
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Ebert, W. (2001). Grundlagen systemischer Konzepte. In: Systemtheorien in der Supervision. Forschung Soziologie, vol 109. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97506-5_5
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