Zusammenfassung
Ausgehend von der Dramaturgie des in dem vorliegenden Band dokumentierten Symposions, die mich ja in die Rolle eines „Gegenredners“ stellt, werde ich im Folgenden drei Aspekte der Rede meines Vorredners ansprechen, die ich für klärungsbedürftig halte. Dass ich dies so vorsichtig ausdrükke, liegt daran, dass ich weniger ein Gegenmodell explizieren als vielmehr Implikationen des Gesagten gegenläufig auslegen möchte. Dies allerdings nicht aus dramaturgischen Gründen, sondern aus Gründen, die in der Sache liegen: Man muss sie anders auslegen, wenn anders man die Lehrerbildung als Professionalisierung begreifen und betreiben möchte. Dass man dies wiederum muss (andererseits möglicherweise gar nicht kann), das unterstelle ich mit Verweis auf die von Ulrich Oevermann skizzierte Professionalisierungstheorie (vgl. Oevermann 1996). Darüber hinaus möchte ich diese Aspekte auch deshalb thematisieren, weil sie für die gesamte Diskussion um Relevanz und Funktion von Fallanalysen in der Lehrerbildung2 bedeutsam sind. Dies erscheint mir aus meiner — zugegebenermaßen kursorischen — Kenntnis der einschlägigen Literatur so, und es wird auch daran deutlich, dass die von mir ins Spiel gebrachte Hinsicht sogar in dem wohlüberlegten und in allen Aspekten reflektierten fallanalytischen Vorgehen von Christian Beck auf systematische Weise nicht eingenommen bzw. mit anderen Hinsichten vermengt wird.
Für genaue Lektüre und kritische Diskussion der ersten schriftlichen Fassung dieses Beitrags danke ich Dorothea Wagner, Berlin, und Jörg Gräbner, Frankfurt/Main.
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Literatur
Adorno, T. W. (1965): Metaphysik. Begriff und Probleme. Hg. v. Rolf Tiedemann. Frankfurt a.M. 1998.
Beckmann, H.-K. (1997): Das Verhältnis von Theorie und Praxis in der Pädagogik und Konsequenzen für die Lerher(aus)bildung. In: Edith Glumpler u. Heinz S. Rosenbusch (Hg.): Perspektiven der universitären Lehrerbildung. Bad Heilbrunn. S. 97–121.
Danckwardt, J. W. (1995): Staunen. Psychogenetische und epigenetische Gesichtspunkte des vorbewußten phantasierenden und unbewußten affektiven Denkens in der Entwicklung und Ausbildung zum Psychoanalytiker. In: Gerhard Schneider und Günter H. Seidler (Hg.): Internalisierung und Strukturbildung. Theoretische Perspektiven und klinische Anwendungen in Psychoanalyse und Psychotherapie. Opladen. S. 132–158.
Grimm, J. u. W. (1995): Deutsches Wörterbuch. München 1984.
Oevermann, U. (1996): Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionalisierten Handelns. In: Arno Combe und Werner Helsper (Hg.): Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. Frankfurt a.M. S. 70–182.
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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Loer, T. (1999). Unterrichtsinterpretation in der akademischen Lehrerausbildung — Mittel zum Erwerb methodischer Kompetenz oder Moment von Professionalisierung?. In: Ohlhaver, F., Wernet, A. (eds) Schulforschung Fallanalyse Lehrerbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97419-8_3
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