Zusammenfassung
In beiden Fällen zeigt sich ein starker Einfluß der Initiativgruppen auf die Medienberichterstattung, die Thematisierung und den öffentlichen Diskurs. Der Umweltschutzorganisation Greenpeace gelang es insbesondere, andere gesellschaftlichen Gruppen für ihre Ziele zu gewinnen und zu mobilisieren. Der Anti-Castor-Bewegung gelang es vor allem, die Politik durch die öffentliche Beachtung ihrer Protestaktionen zu Reaktionen zu zwingen. Der Erfolg der Initiativgruppen gründet sich sicherlich auf dem strategischen Kalkül, den mediengerecht inszenierten Protestaktionen und der Sensibilität des Mediensystems für dramatische Ereignisse. Erst die Medienberichterstattung bot den Protestereignissen einen entsprechenden Resonanzboden, auf dem sich die ausführlich beschriebenen Prozesse entwickeln konnten.
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Literatur
In der öffentlichen Diskussion wird das Phänomen, je nach Intention des Kommunikators und demoskopischer Operationalisierung mit durchaus unterschiedlichen Begriffen wie Politiker-, Parteien-, Staats-, oder Demokratieverdrossenheit etikettiert (Ehrhart/Sandschneider 1994: 441f.), die unterschiedliche Konsequenzen für die Stabilität einer Demokratie implizieren. Unzufriedenheit kann eher kurzfristiger Natur sein oder sich als langfristiger genereller Vertrauensentzug einstellen, was sich auch in verschiedenen Verhakensstrategien manifestiert, beispielsweise in einem Rückgang der politischen Beteiligung, in Parteiaustritten und politischem Protest bis hin zur Abwanderung in extremistische Parteien (Pickel/Walz 1997: 31).
So kann die Zunahme der Berichterstattung über Protestaktionen auch durch eine Ausweitung des redaktionellen Raumes (vgl. Kepplinger 1998) erklärt werden, durch veränderte Selektionskriterien der Medien und einer damit einhergehenden gestiegenen Sensibilisierung für Aktionen dieser Art. Zu den methodischen Problemen siehe Rucht/Hocke/Oremus (1995).
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Berens, H. (2001). Rückblick und Ausblick. In: Prozesse der Thematisierung in publizistischen Konflikten. Studien zur Kommunikationswissenschaft, vol 48. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97098-5_8
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Print ISBN: 978-3-531-13630-1
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