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Part of the book series: Studien zur Kommunikationswissenschaft ((SZK,volume 48))

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Zusammenfassung

Medien nehmen in öffentlichen Auseinandersetzungen eine Schlüsselrolle ein. Sie entscheiden nach medienspezifischen Kriterien, wer sich mit welchen Argumenten an der öffendichen Diskussion beteiligen kann und wirken auch auf diese Weise an der öffentlichen Meinungsbildung mit. Journalisten berichten aber nicht nur neutral über das politische Geschehen, sie nehmen in Kommentaren Stellung und bewerten das (politische) Handeln der Konfliktbeteiligten. Dabei kann die Berichterstattung über den Ausgang eines Konfliktes mitentscheiden (vgl. Kap. 3.2.). Deshalb konkurrieren Konfliktgegner um die Meinungsführerschaft in der Medienberichterstattung. Die erwartete Medienresonanz ist neben anderen Handlungsfolgen einer gewählten oder noch zu wählenden Handlungsalternative eine Handlungskonsequenz, die den Konfliktbeteiligten bei positiver Tendenz Nutzen bringen und bei negativer Kosten verursachen kann.

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Literatur

  1. Kepplinger (1989b: 13) definiert mediatisierte Ereignisse als: „(...) Vorfälle (...), die zwar (vermutlich) auch ohne die zu erwartende Medienberichterstattung geschehen wären aber einen spezifischen, mediengerechten Charakter erhalten“.

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  2. Kepplinger beschreibt genuine Ereignisse als Vorfälle, „die unabhängig von der Berichterstattung der Massenmedien stattfinden“ (Kepplinger 1989b: 13).

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  3. So ist z.B. bei der Meldung über eine Ankündigung einer Protestaktion nicht die Protestaktion, sondern die Arikündigung der unmittelbare Anlaß.

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  4. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß aus der gesamten Berichterstattung aller Medien nicht ersichtlich wird, wer für den Castor-Transport verantwortlich ist. Tatsächlich scheint auch eine umfassende Koordination verschiedenster Institutionen und Stellen nötig, den Kernkraftwerksbetreibern, den Umwekministerien, dem Bundesamt für Strahlenschutz und den Innenministerien. Eine telefonische Anfrage des Autors beim Bundesumweltministerium im Mai 1999, mit der Bitte um Aufklärung, wer die Verantwortung für die Durchführung des Transportes nach Gorleben trug, blieb mit dem Hinweis, man werde die juristische Abteilung bemühen, bisher unbeantwortet.

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  5. vgl. zu diesem Problem Schulz/Berens/Zeh (1998a: 67) oder Schmitt-Beck/Pfetsch (1994: 121f.). Auch waren die Reliabilitätskoeffizienten der Codierer mit 0.69 relativ befriedigend.

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  6. Die vier Ws einer Nachricht sind: Wer, Was, Wann, Wo.

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  7. In Politikwissenschaft unterschiedet man zwei grundlegende Formen der politischen Beteiligung, die konventionelle und die unkonventionelle Partizipation. Die Unterteilung differenziert im wesentlichen zwischen verfaßten, institutionalisierten und unverfaßten, nicht institutionalisierten Partizipationsformen (Kaase 1994: 443). Marsh/Kaase (1979: 59) rechnen zur ersteren alle allgemeinen politischen Beteiligungsformen und nennen als Beispiele Wahlen, Kontakte zu Politikern und die politische Gemeindearbeit. Die unkonventionelle Partizipation umfaßt sowohl legale als auch illegale Formen und zeichnet sich durch eine eher problembezogene und kurzfristige Beteiligung aus. Herzu zählen die Autoren beispielsweise eine Boykottbeteiligung, die Teilnahme an Demonstrationen, die Besetzung von Gebäuden oder Anschläge auf Sachgegenstände und Personen.

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  8. Das ungewichtete Mittel ist ein Durchschnittswert aller Medien. Es errechnet sich in dem zuerst die Prozentanteile je Medium gebildet werden und erst danach ein Mittelwert gebildet wird. Ein gewichteter Mittelwert würde die unterschiedlichen Beitragshäufigkeiten je Medium bei der Berechnung eines Anteilswertes berücksichtigen.

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  9. Dazu dichotomisieren wir den Anlaß des Beitrags in zwei Ausprägungen, in Beiträge, die durch Protestaktionen oder von Initiativgruppen initiiert wurden und Beiträgen mit anderen Berichterstattungsanlässen und Initiatoren.

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  10. Die positive Bewertung des Verzichtes auf die Versenkung wurde als negative Bewertung der Versenkung codiert.

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  11. Da die Berichterstattungsumfänge in der dpa in Wörtern, in den Tageszeitungen in Spaltenzentimetern, in der BILD-Zeitung in Quadratzentimetem und im Femsehen in Sekunden gemessen wurde, war eine Umrechnung aller Umfangsindikatoren nowendig. Da alle Tageszeitungsbeiträge, mit Ausnahme von Karikaturen zusätzlich in Datenbanken recherchiert wurden, war eine explizite Messung der Wortzahl für jeden Beitrag relativ einfach möglich. In der BILD-Zeitung wurde die Wortzahl für die gesamte Brent Spar Berichterstattung ausgezähk. Für die Femsehnachrichten wurden zunächst die gesamte Brent Spar Berichterstattung transkribiert und anschließend ausgezählt. Anhand dieser Auszählungen wurde der Berichterstattungsumfang für Castor mit linearen Regressionen geschätzt. Tabelle A20 im Anhang weist die Umfangsindikatoren in Wörtern, Spakenzentimetern, Quadratzentimetern und Sekunden aus. Die Datenbankrecherche weist in diesem Zusammenhang auch einige Schwächen auf. So erlaubt sie nur bedingt Aussagen über den Visualisierungsgrad des Beitrags, da die Bilduntertexte mitdokumentiert sind. Aussagen zur Größe eines Bildes oder einer Graphik sind dagegen nicht möglich. Da die Berichterstattung der taz zum Brent Spar-Konflikt ausschließlich über eine Datenbankrecherche ermittelt wurde, ist in dieser Tabelle der besseren Vergleichbarkeit wegen nur die Wortzahl der Tageszeitungsberichterstattung ausgewiesen, die Bildumfänge sind also unberücksichtigt. Alle weiteren Auswertungen zum Gesamtberichterstattungsumfang erfolgen in der Castor-Auswertungen einschließlich des Visualisierungsumfangs. In der Brent Spar-Kontroverse wird dagegen ausschließlich die Wortzahl berücksichtigt. Dabei hat der Visualisierungsumfang nur einen geringen Einfluß auf den Gesamtberichterstattungsumfang, so daß die leichten Unterschiede keinen Einfluß auf die Ergebnisse haben.

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  12. Zum Vergleich soll die Beachtung eines anderen Themas erwähnt werden, das seinerzeit ebenfalls eine starke Beachtung in der öffentlichen Diskussion erfuhr, die Volkszählung im Jahr 1987. In den beiden „Spitzenmonaten“ des Konflikts (Mai, Juni 1987) veröffentlichten die drei Tageszeitungen insgesamt 210 Beiträge, die FAZ 42, die SZ 80 und die taz 88 Beiträge (Hagen 1987).

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  13. Die Codierer waren angehalten, für jeden Beitrag festzuhalten, ob er mit Standbildern, Graphiken oder Bewegtbildern präsentiert wurde.

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  14. Anzumerken ist allerdings, daß sich hier auch Einflüsse der reinen Datenbankrecherche in der Brent Spar-Krise in der taz dokumentieren können (vgl. auch Fußnote 119).

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  15. Hierzu zählen Nachrichten, Berichte, Reportagen sowie Features, Interviews und Dokumentationen (Reumann 1994:94).

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  16. Zur Bewertung der Dringlichkeit von Meldungen hat die dpa ein dem Schulnoten ähnliches System entwickelt. 1 steht für „Blitzmeldung“ und 6 steht für „überhaupt nicht dringend“, (vgl. Anhang Al.2.)

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  17. Drösser (1995: 57) ermittelt, daß in einer Fünfzehn-Minuten-Sendung etwa 15.000 Zeichen verlesen werden können, der Nachrichtenteil einer überregionalen Tageszeitung dagegen rund 150.000 Zeichen umfaßt.

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  18. In der Chemie bezeichnet eine Kettenreaktion eine Folge sich viele Male hintereinander wiederholender gleicher Einzelreaktionen. Eine Kettenreaktion besteht aus einer Start-, einer Wachstums- und einer Abbruchreaktion (Meyers Großes Taschenlexikon Band 11 1983: 314). Die Ähnlichkeiten zum Thematisierungsverlauf publizistischer Konflikte drängen sich gerade zu auf, so daß der Begriff als Metapher durchaus angebracht erscheint.

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  19. Da Tageszeitungen weder an Sonn- noch an Feiertagen erscheinen, wurde die Berichterstattung dieser Tage in dpa und Femsehen dem Vortag zugerechnet. Die so zusammengefaßten Samstags- und Sonntagsausgabe einer Nachrichtensendung und Meldungen der dpa entsprechen der Wochenendausgabe einer Tageszeitung. Unsere Basis ist somit nicht der Tag im eigentlichen Sinne, weshalb wir im folgenden auch von Berichterstattungstagen sprechen. Um die Unterschiede in den Publikationskapazitäten auszugleichen, wurden die Berichterstattungsumfänge je Gattung auf Basis der Berichterstattungstage in einem zweiten Schritt z-standardisiert und anschließend der niedrigste Wert gleich Null gesetzt und alle übrigen Werte als Differenz zum Nullwert ausgewiesen.

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  20. Über die Räumung der Brent Spar und den Transportunfall in Apach wurde nicht nur in allen Mediengattungen aktuell berichtet. Alle hier untersuchten Medien berichteteten aktuell von den Ereignissen. Lediglich die Nachrichtensendungen des ZDF sind eine Ausnahme, denn sie stellten als einziges Medium in keinem Beitrag zum Transportunfall in Apach einen Bezug zum anstehenden Gorleben-Transport her. Deshalb wurden die Beiträge auch nicht in das Untersuchungssample aufgenommen.

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  21. Ein kubischer Spline ist eine stückweise kubisch polynomiale Funktion.

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  22. Zur Bestimmung des Spline werden zunächst alle Momente aus den Meßwerten der Berichterstattungstage bestimmt — zur Veranschaulichung, das Moment entspricht der zweiten Ableitung einer Funktion. Danach werden ca. 60 Prozent der Berichterstattungstage mit den kleinsten Momenten eliminiert. Die verbleibenen Berichterstattungstage werden Knoten des kubischen Spline, der so bestimmt wird, daß der Fehler an allen Berichterstattungstagen im quadratischen Mittel minimiert wird. Mein besonderer Dank gilt meinem Vater Prof. Dr. Hubert Berens und Dr. Wolfgang zu Castell, die sowohl das mathematische Verfahren entwickelt als auch das Computerprogramm erstellt haben.

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  23. Mit Spotlighting-Effekt (McCombs 1978) beschreibt man die Tendenz der Fernsehnachrichten nur schlaglichtartig über die wichtigsten Geschehnisse des Tages, über gut visualisierbare, konflikthaltige Ereignisse mit hohem Nachrichtenwert zu berichten.

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  24. Empirische Zeitreihen können Eigengesetzlichkeiten bzw. Autokorrelationen aufweisen, die sich als autoregressive, integrierte und Moving Average-Prozesse beschreiben lassen. Ein autoregressiver Prozeß (Forts. Fußnote 132) (AR) bedeutet, daß sich „die aktuellen Beobachtungen xt einer Zeitreihe durch die,gelaggten‘Beobachtungen xt-k (...) vorhersagen“ (Scheufeie 1999: 72) lassen. Bei einem autoregressiven Prozeß 1. Ordnung wäre der Wert am Tag x vom Vortag bestimmt (Güttier 1996: 136). Ein Sonderfall des autoregressiven Prozesses ist der integrierte Prozeß, mit einem Autokorrelationskoeffizienten von eins (ß-AR=l). Das bedeutet, daß die Zeitreihe nicht stationär ist und durch „ein- oder mehrfach Differenzbildung“ (Scheufeie 1999: 88) in eine stationäre Zeitreihe überführt werden muß. Bei einem Moving Average-Prozeß (MA) wirken sich dagegen nicht die kompletten vorangegangenen Beobachtungen der Zeitpunkte xt-k auf die Beobachtung xt aus, sondern nur deren zufälligen Anteile, die ihrerseits nicht durch Vorgängerwerte erklärt werden können (Scheufeie 1999: 79). Für jeden dieser Prozeßtypen wird in einem ARIMA-Modell bestimmt, wieviele Vortage xt-k einen signifikanten Einfluß auf einen Tag x ausüben. Ausgewählt wurde jeweils das sparsamste Modell, dessen Residuen weder signifikante Autokorrelationen erster noch höherer Ordnung enthieken. Alle acht Zeitreihen folgen dabei einer sehr ähnlichen Eigendynamik, die sich aus integrierten und Moving Average-Prozessen erster Ordnung zusammensetzt. Lediglich die Femsehnachrichten und die dpa mußten im Castor-Konflikt einmal differenziert werden, um den Effekt eines integrierten Prozesses zu eliminieren. Sechs der acht Zeitreihen sind folglich „ARIMA (0,1,1)“-Modelle und zwei „ARIMA (0,1,0)“-Modelle (vgl. Tab. 6.4. und Tab. 6.5.).

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  25. Die Schlüsselereignisse bzw. Interventionen wirken dabei sofort, abrupt und kurzfristig (vgl. Scheufeie 1999:166).

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  26. Die Codieranweisung lautete: Codiert werden im Beitrag erwähnte Prognosen oder Erwartungen zu zukünftigen (zu erwartenden) Protestaktionen der Atomkraftgegner. Codiert werden im Beitrag erwähnte Prognosen oder Erwartungen zu zukünftigen (zu erwartenden) Ereignissen des Castor-Transportes. Codiert werden im Beitrag erwähnte Prognosen oder Erwartungen zu zukünftigen (zu erwartenden) Sicherheitsmaßnahmen der Polizei. Für diese Auswertung wurde nur gezählt, ob eine Prognose zu einem der drei Bezüge im Beitrag gemacht wurden.

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  27. Beide Beispiele wurden weder aus parteipolitischen Erwägungen noch aus Sym- oder Antipathie gegenüber der Süddeutschen Zeitung ausgesucht, sie dienen lediglich der Illustration.

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  28. In diesem Sinne kann Thematisierung als eine Variante der instrumenteilen Aktualisierung nach Kepp-linger (1989a) verstanden werden.

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  29. Vor der Modellbildung wurde die Variable gattungs-induzierte TTiematisierung um ihre autogenen Anteile ARIMA-bereinigt. Systematische zeitabhängige Einflüsse sind nur in der Fernsehberichterstattung des Castor-Konfükts zu beobachten. Das heißt, daß die gattungsinduzierten Thematisierungspro-zesse im Zeitverlauf mehr oder weniger stabil sind.

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Berens, H. (2001). Ereignismanagement, Medienresonanz und Konfliktdynamik. In: Prozesse der Thematisierung in publizistischen Konflikten. Studien zur Kommunikationswissenschaft, vol 48. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97098-5_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97098-5_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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