Zusammenfassung
Diese Arbeit betrachtet Armutskarrieren bei Sozialhilfeempfängern, also bei “bekämpfter Armut”. Die Sozialwissenschaften ziehen die Armutsgrenze üblicherweise bei 40, 50 oder 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens der Bevölkerung. Die Sozialhilfe definiert eine Armutsgrenze, die etwa bei 40 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens liegt. Die Sozialhilfe fällt somit in den untersten Einkommensbereich. Allerdings umfaßt die Sozialhilfe nur einen Teil dieser schwerwiegenden Armut, eben ihren “bekämpften” Anteil. “Verdeckte” oder “latente” Armut bei Personen, die ihren Sozialhilfeanspruch nicht geltend machen, wird nicht berücksichtigt. Dieser Teil der Armutsbevölkerung ist empirisch kaum erfaßbar (Hartmann 1981, 1985). Mit Bezug auf Sozialhilfe können allerdings institutionelle Wirkungen untersucht werden. Da Statuszuweisungen und ihre Folgen oft als Hauptproblem der Armen angesehen werden, ist der Blick speziell auf Sozialhilfe auch von Vorteil.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Dies sind Leistungen nach dem Unterhaltsvorschußgesetz (UVG), Landespflegegeld (LPflG), Tbc-Hilfe und Krankenversorgung nach dem Lastenausgleichsgesetz (LAG).
Der Ausfall von 166 Akten hat vier Gründe: 23 Akten konnten in den dezentralen Ortsämtern nicht gefunden werden; bei 8 mehrbändigen Akten wurden bei der Zusammenfassung zu “Sammelakten” die meisten relevanten Informationen vernichtet; 47 Akten wurden in der Zentralkartei fälschlicherweise unter dem Antragsdatum 1983 geführt, gehörten aber tatsächlich zu anderen Kohorten; bei 88 Akten wurde ausschließlich Hilfe in besonderen Lebenslagen (HBL) bzw. Landespflegegeld (LPflG), aber keine Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU) gezahlt.
Zu Restriktionen von Querschnittuntersuchungen und Vorteilen des Kohortenansatzes für die Armutsforschung vgl. Buhr und Ludwig (1991) sowie Buhr (1991); zu grundlegenden methodischen Argumenten siehe Bane und Ellwood (1986). Im übrigen hat Petra Buhr (1995) ausführlich aufgearbeitet, wie begrenzt die Armutsforschung Fragen der Dauer bisher behandelte.
Rights and permissions
Copyright information
© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Ludwig, M. (1996). Datengrundlage und Methoden der Untersuchung. In: Armutskarrieren. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 165. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97065-7_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97065-7_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12771-2
Online ISBN: 978-3-322-97065-7
eBook Packages: Springer Book Archive