Skip to main content

Die Macht der Intellektuellen über die Herzensangelegenheiten ihrer Mitmenschen. Eine wissenssoziologische Betrachtung der Ehe in der modernen Zeit

  • Chapter
Konfigurationen Lebensweltlicher Strukturphänomene
  • 155 Accesses

Zusammenfassung

Die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion über die Ehe war in den letzten Jahren geprägt von der Frage, ob die Ehe noch eine akzeptierte Form der Geschlechterbeziehung sei oder ob und wie weit sie von nicht-institutionalisierten, aber zunehmend anerkannten Beziehungsformen, die man früher als Konkubinat, „wilde Ehe“ oder in Anlehnung an den französischen Sprachgebrauch neutraler als Kohabitation bezeichnet hat, verdrängt werden. Dabei wird in der Regel ein Zusammenhang mit dem allgemeinen Wertewandel etwa im Sinne von „Enttraditionalisierung“ und dem Prozeß der Industrialisierung als wesentlicher Determinante des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses unterstellt.

Ich danke Hans-Georg Soeffner, der beim Lesen der Fassungen nicht die Lust an der Sache verlor und so manche schwache Stelle hat ausbügeln helfen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Similar content being viewed by others

Literatur

  1. Christine Goldberg, Persönliche Freiheit kontra eheliche Partnerschaft, eheliche Partnerschaft kontra Elternschaft? Einstellungen im Vergleich, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie 2/1994, S. 24

    Google Scholar 

  2. Goldberg 1994, S.5 und S.9

    Google Scholar 

  3. Goldberg 1994, S. 12

    Google Scholar 

  4. Schriftenreihe des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit. Nichteheliche Lebensgemeinschaften in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 1985, S. 8

    Google Scholar 

  5. G. Burkart, B. Fietze und M. Kohli, Liebe, Ehe, Elternschaft. Eine qualitative Untersuchung über den Bedeutungswandel von Paarbeziehungen und seine demographischen Konsequenzen. Hg. vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Wiesbaden 1989; G. Burkart, Treue in Paarbeziehungen. Soziale Welt Heft 4, 1991

    Google Scholar 

  6. Burkart et al 1991, S.6

    Google Scholar 

  7. F.H. Tenbrock, Repräsentative Kultur, in: H. Haferkamp, Sozialstruktur und Kultur, Frankfurt a.M. 1990, S.46ff., Zu einem kultursoziologisch erweiterten Konzept der Alltagskultur siehe H.G. Soeffner, Kultur und Alltag, Soziale Welt, Sonderband 6, Göttingen 1988; auch B. Waldenfels, Alltag als Schmelztiegel der Rationalität, in: Amerikastudien 32, 1987

    Google Scholar 

  8. siehe K.S. Rehberg, Kultursoziologische Perspektiven und die Tradition der Weberschen Soziologie, Berliner Journal für Soziologie, Heft 2, Band 1, Berlin 1990, und: Kultur versus Gersellschaft? Anmerkungen zu einer Streitfrage in der deutschen Soziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft Kultur und Gesellschaft. Festschrift für René König, Opladen 1986

    Google Scholar 

  9. J. Goody, Die Entwicklung von Ehe und Familie in Europa, Berlin 1983; G. Duby, Ritter, Frau und Priester, Frankfurt a.M. 1985

    Google Scholar 

  10. N. Luhmann. Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität, Frankfurt a.M. 1982

    Google Scholar 

  11. P.L. Berger und H. Kellner, Die Ehe und die Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Abhandlung zur Mikrosoziologie des Wissens. Soziale Welt 16/ 1965 Heft 3

    Google Scholar 

  12. P.L. Berger und Th. Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt a.M. 1969

    Google Scholar 

  13. E. Pfeil, Männliche und weibliche Rollen-Dynamik und unausgetragene Konflikte, Zeitschrift für Soziologie Nr. 4, 1975

    Google Scholar 

  14. An dem Beispiel wird deutlich, daß der Soziologe Tatsachen nicht allein auf ihre Repräsentativität hin untersuchen muß, wie F.H. Tenbrock, a.a.O., S. 29 behauptet, sondern auch nicht umhinkommt, sie vorab wie ein Kulturwissenschaftler um ihrer selbst willen, d.h. auf ihre innere, zweckfreie Gestalt hin zu analysieren.

    Google Scholar 

  15. P. Bourdieu, Die feinen Unterschiede, Frankfurt a.M. 1984

    Google Scholar 

  16. R. König, Ehe und Ehescheidung, in: Wörterbuch der Soziologie, hrsg. von Wilhelm Bernsdorf, Stuttgart 1969, S. 199

    Google Scholar 

  17. G. Duby 1985, S.210

    Google Scholar 

  18. C. Leví-Strauss, Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft, Frankfurt 1981; L. Dumont, Introduction à deux théories d’anthropologie sociale. Groupes de filiation et alliance de mariage, Paris 1971

    Google Scholar 

  19. B. Malinowski, Das Geschlechtsleben der Wilden in Nordwest-Melanesien, Frankfurt a.M. 1979, S.270f.

    Google Scholar 

  20. Jean-Louis Flandrin, Familien. Soziologie-Ökonomie-Sexualität, Frankfurt a.M. / Berlin / Wien 1978, S.36, nennt eine Zahl von 2.731 verbotenen Kusinen.

    Google Scholar 

  21. O. Brunner, Das ‚Ganze Haus‘ und die alteuropäische ‚Ökonomik‘, in ders: Neue Wege der Verfassungs- und Sozialgeschichte, Göttingen 1968

    Google Scholar 

  22. M. Schröter, Wo zwei zusammenkommen in rechter Ehe, Frankfurt a.M. 1985; D. Tänzler, Das Inzestverbot. Untersuchungen zur Struktur sozialer Konstitution. Dissertation Frankfurt a.M. 1991; Heide Wunder und Christel Vanja (Hg.), Wandel der Geschlechtsbeziehungen zu Beginn der Neuzeit, Frankfurt a.M. 1991; Zur Geschichte des Eherechts und Heiratsbrauchtums neuerdings Clausdieter Schott, Trauung und Jawort. Von der Brautübergabe zur Ziviltrauung, Verlag für Standesamtswesen, Frankfurt a.M. 1992

    Google Scholar 

  23. Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie 1, Tübingen 1920/1963

    Google Scholar 

  24. D. Tänzler 1991; M.O. Metral, Die Ehe. Analyse einer Institution, Frankfurt a.M. 1981

    Google Scholar 

  25. F.H. Tenbruck, Freundschaft. Ein Beitrag zur Soziologie der persönlichen Beziehungen, in: ders., Die kulturellen Grundlagen der Gesellschaft, Opladen 1989

    Google Scholar 

  26. M. Foucault, Sexualität und Wahrheit. Der Wille zum Wissen, Frankfurt a.M. 1977;

    Google Scholar 

  27. S. Maasen, Vom Beichtstuhl zur psychoanalytischen Praxis. Zur Therapeutisierung der Sexualität, Bielefeld 1988

    Google Scholar 

  28. F. H. Tenbruck, Der Fortschritt der Wissenschaft als Trivialisierungsprozeß, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 22, Köln 1981;

    Google Scholar 

  29. R. Pohl, Psychologisierung des Alltags, in: R. Asanger und G. Wenninger, Handwörterbuch der Psychologie, Weinheim 1980;

    Google Scholar 

  30. R. Mahlmann: Psychologisierung des Alltagsbewußtseins. Die Verwissenschaftlichung des Diskurses über die Ehe, Opladen 1991

    Google Scholar 

  31. zitiert bei Tenbruck 1991

    Google Scholar 

  32. Tenbruck 1981, S.234, 239

    Google Scholar 

  33. Berger und Kellner 1969

    Google Scholar 

  34. Luhmann 1982, S.207

    Google Scholar 

  35. Luhmann 1982, S.214 und 222.

    Google Scholar 

  36. J. Reichertz, Von der Liebes- zur Lustbeziehung. Thesen zu einem neuen Intimitätsmuster, in: J. Friedrich (Hg.), Technik und sozialer Wandel. Beiträge auf dem 21. Soziologentag in Hamburg 1986, Opladen 1987

    Google Scholar 

  37. Georg Simmel, Fragment über die Liebe. Aus dem Nachlaß, Logos X, 1921/22, S.48f.

    Google Scholar 

  38. Alois Hahn, Konsensfiktionen in Kleingruppen. Dargestellt am Beispiel junger Ehen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Sonderheft

    Google Scholar 

  39. Luhmann 1982, S.42

    Google Scholar 

  40. Peter L. Berger, Towards a Sociological Understanding of Psychoanalysis, Social Research 32, Spring 1965

    Google Scholar 

  41. Romantische Liebe ist die Kultivierung und Sublimierung der Sexualität durch Einbindung in eine narrative Struktur: die einmalige, einzigartige Geschichte zwischen zwei für einander bestimmte Menschen. Giddens arbeitet nicht heraus, daß darin genau die Möglichkeit liegt, daß Liebe zum Bindungsmedium für eine personalisierte Beziehung, nämlich der Ehe werden kann. Das war vorher gar nicht möglich. Daher ist die Wiederholung des Gemeinplatzes über den angeblich ökonomischen Charakter der vormodernen Ehe, von der angeblich alle Liebe als „Naturphänomen“ ausgeklammert sei, weder empirisch haltbar noch theoretisch tiefschürfend.

    Google Scholar 

  42. A. Giddens, The Transformation of Intimacy. Sexuality, Love and Eroticism in Modern Societies, Oxford 1992, S.30

    Google Scholar 

  43. Foucault 1977

    Google Scholar 

  44. G. Hellerich, Homo Therapeuticus. Der Mensch im Netz der Helfer 1985

    Google Scholar 

  45. R. Castel, Die flüchtigen Therapien, in: H.G. Brose und B. Hildenbrand, Vom Ende des Individuums zur Individualität ohne Ende. Opladen 1988

    Google Scholar 

  46. Castel 1988, S.156

    Google Scholar 

  47. D. Schaeffer, Intimität als Beruf. Biographische Interviews mit Psychothrapeuten, in: Brose und Hildenbrand 1988

    Google Scholar 

  48. J. Habermas, Können komplexe Gesellschaften eine vernünftige Identität ausbilden? in: ders., Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, Frankfurt a.M. 1976 und Theorie des kommunikativen Handelns, Frankfurt a.M. 1981

    Google Scholar 

  49. L. Landgrebe, Lebenswelt und Geschichtlichkeit des menschlichen Daseins, in: B. Waidenfels/ J. M. Broekman/ A. Pazanin: Phänomenologie und Marxismus Bd.2, Frankfurt a.m. 1977

    Google Scholar 

  50. U. Oevermann, Eine exemplarische Fallrekonstruktion zum Typus versozialwissenschaftlichter Identitätsformation, in: H.G. Brose und G. Hildenbrand a.a.O. 1988,

    Google Scholar 

  51. U. Oevermann, Versozialwissenschaftlichung der Identitätsformation und der Verweigerung von Lebenspraxis, in B. Lutz (Hg.), Soziologie und gesellschaftliche Entwicklung. Verhandlungen des 22. Soziolgentages in Dortmund 1984, Frankfurt a.M. / New York 1985, S.472

    Google Scholar 

  52. Das gilt auch in der Beziehung zum „Ersatzpartner Kind“ wie E. Beck-Gernsheim, Von der Liebe zur Beziehung. Veränderungen im Verhältnis von Mann und Frau in der individualisierten Gesellschaft, in: J. Berger (Hg.), Die Moderne — Kontinuität und Zäsuren, Soziale Welt Sonderband 4, Göttingen 1986, S.227, berichtet. Die unkündbare Beziehung zum Kind wird zum letzten Garanten von Dauer (Ibid. S. 28) und für die Selbstverwirklichung von Müttern oder Vätern funktionalisiert. Eine Entkoppelung und Stärkung der Filiation (Familienbeziehungen) auf Kosten der Allianz (Ehebeziehung) läßt sich nach Christine Goldberg 1994, S.29, als relevanter Trend empirisch aber nicht bestätigen.

    Google Scholar 

  53. Der Widerspruch zwischen Spontaneität und Reflexivität löst sich auf und wird als Ausdruck der Entfremdung greifbar. „Nur der liebt, der Kraft hat, an der Liebe festzuhalten. (...) Jene aber, die, unterm Schein der unreflektierten Spontaneität und stolz auf die vorgebliche Aufrichtigkeit, sich ganz und gar dem überläßt, was sie für die Stimme des Herzens hält, und wegläuft, sobald sie diese Stimme nicht mehr zu vernehmen meint, ist in solcher souveräner Unabhängigkeit gerade das Werkzeug der Gesellschaft.“ Th. W. Adorno, Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben, Frankfurt a. M. 1976, S. 227f.

    Google Scholar 

  54. H. Schelsky, Ist die Dauerreflexion institutionalisierbar? Zum Thema einer modernen Religionssoziologie, in: Ders., Auf der Suche nach Wirklichkeit, Köln 1965

    Google Scholar 

  55. G.R. Bach und Wyden, Streiten verbindet. Formeln für faire Partnerschaft in: Liebe und Ehe, Gütersloh 1970 (Original: The Intimate Enemy. New York 1969), G.R. Bach und Y. Bernhard, Aggression Lab. Das Trainingsmanual für faires Streiten um Veränderung. Deutsche Studienausgabe. (engl. Original 1971)

    Google Scholar 

  56. M. Collen, Menschenbild und Therapie der Paarsynthese. München 1989

    Google Scholar 

  57. D. Wyss, Lieben als Lernprozeß, Göttingen 1981

    Google Scholar 

  58. C. Rogers, Partnerschule. Zusammenleben will gelernt sein. München 1975

    Google Scholar 

  59. A. Mandel, K. H. Mandel, E. Stadter und D. Zimmer, Einübung in die Partnerschaft durch Kommunikationstheorie und Verhaltenstherapie 1. München 1971. Erschienen in der sinnreich betitelten Buchreihe Leben lernen

    Google Scholar 

  60. Wyss 1981

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Michael Wicke

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1997 Leske + Budrich, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Tänzler, D. (1997). Die Macht der Intellektuellen über die Herzensangelegenheiten ihrer Mitmenschen. Eine wissenssoziologische Betrachtung der Ehe in der modernen Zeit. In: Wicke, M. (eds) Konfigurationen Lebensweltlicher Strukturphänomene. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96030-6_8

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96030-6_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-1890-8

  • Online ISBN: 978-3-322-96030-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics