Zusammenfassung
Kein Zweifel besteht heute darüber, daß für den öffentlichen Diskurs das Internet als neue Medien- und Kommunikationstechnologie zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Zu den “alten” Medien wie Telefon, Zeitung, Radio, Fernsehen oder Video tritt nun das Internet. Geht man davon aus, daß die Entwicklung neuer Medientechnologien Einfluß auf die Entwicklung des öffentlichen Diskurses nimmt, so ist zu fragen, ob und wie das Internet als neuartige Technologie zu einer Veränderung des öffentlichen Diskurses beiträgt. Denn wie kaum ein anderes Medium ist das Internet als Kommunikationstechnologie und Kommunikationstechnik — in Form einer gegenseitigen Rede und Antwort, in der Diktion von Habermas als “gleichberechtigte Rede und Gegenrede” bezeichnet — mit der Vorstellung und dem Versprechen einer allgemeinen Demokratisierung der öffentlichen Kommunikation angetreten. Tangiert wird dabei vordergründig die Frage nach der Kommunikationskultur einer Gesellschaft, welcher allerdings die Frage nach dem Machtdispositiv zugrunde liegt, das einem durch fortschreitende Mediatisierung gekennzeichneten Gesellschaftskörper eingeschrieben ist und das auf den Körper und sein Begehren wirkt.
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Dorer, J. (1997). Das Internet und die Genealogie des Kommunikationsdispositivs: Ein medientheoretischer Ansatz nach Foucault. In: Hepp, A., Winter, R. (eds) Kultur — Medien — Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95619-4_16
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