Zusammenfassung
Im vierten Kapitel wurden die besten Handlungsalternativen nur in bezug auf ein einziges Ziel ausgewählt. Dieses Ziel betraf die Akzeptanzproblematik von LULUs auf seiten der Standortbevölkerung. In praktischen Entscheidungssituationen sind jedoch i.d.R. mehrere Ziele zu berücksichtigen.1Jeder Standort belastet die Bürger in unterschiedlichem Ausmaß. Darüber hinaus führen unterschiedliche Infrastrukturen und Transportwege zu abweichenden Transportkosten. Auch die Ausgaben für den Grundstückserwerb, für die Erschließung des Geländes etc. können differieren. Je nachdem, welches Ziel zugrunde gelegt wird, erhält man unterschiedliche Optimallösungen. Grundsätzlich sind deshalb bei der Standortplanung von Abfallentsorgungsanlagen alle in Kapitel 2 dargestellten Zielkriterien zu berücksichtigen.
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Literatur
Zur Standortplanung von Kraftwerken unter Berücksichtigung mehrerer konfliktärer Ziele vgl. Motayed (1980).
Zum Steiner-Weber-Problem vgl. u.a. Vogel (1975).
Die Multi-Criteria-Analyse untergliedert sich in Verfahren des Multi Criteria Decision Making (MCDM) und Multi Criteria Decision Aid (MCDA). Zu den Methoden des MCDM vgl. Anteneh (1994), Bana e Costa (Hrsg.) (1990), Hansen (Hrsg.) (1983), Hwang, Yoon (1981), Kahle (1988), Tzeng, Wang, Wen (Hrsg.) (1994), Zeleny (1990). Zum MCDA vgl. Zimmermann, Gutsche (1991) und speziell Janssen, Hafkamp (1986), Massam (1991), Roy, Bouyssou (1986).
Zu den Verfahren des Multi Attribute Decision Making (MADM) vgl. Schneeweiß (1991), Zimmermann, Gutsche (1991).
Vgl. z.B. Saaty (1994). Zur Anwendung des Analytic Hierarchy Process auf das Standortproblem vgl. BanaiKashani (1989) und Erkut, Moran (1991).
Zur Standortplanung mit Hilfe der multiattributiven Nutzentheorie vgl. Keeney, Nair (1975), Keeney, Raiffa (1976), Merkhofer, Keeney (1987).
Vgl. auch Cohon (1978), Duck (1978), Fandel (1972), Goicoechea, Hansen, Duckstein (1982), Isermann (1979), Isermann (1987).
Eine vergleichbare Unterscheidung liefert Trzebiner (1989), S. 247 ff.
Vgl. Erkut, Neuman (1992). Der Modellansatz baut auf einer Problemformulierung von Ratick und White auf. Vgl. dazu Ratick, White (1988) sowie White, Ratick (1989). Das allgemeine Modell diskutieren Erkut, Verter (1994), S. l lf. Weitere Literaturquellen fanden sich bei Verter, Erkut (1994).
Siehe Erkut, Neuman (1992), Erkut, Verter (1994), Ratick, White (1988) und White, Ratick (1989). Vgl. auch Lierop, Braat (1986). Anders geartete Modellformulierungen als die hier betrachteten Ansätze findet man bei Cohon u.a. (1980) fdr den Fall der Standortplanung von Kernkraftwerken.
Mit dieser Definition wird unter anderem das beim Bernoulli-Prinzip vorhandene Problem der Bestimmung von korrekten Eintrittswahrscheinlichkeiten für potentielle Unfälle (z.B. in einem Kernkraftwerk) umgangen. Derartige Angaben sind für die vorliegende Problemstellung als äußerst zweifelhaft anzusehen, da die notwendigen Erfahrungen fehlen. Vgl. Kunreuther, Linnerooth, Vaupel (1984).
Vgl. Hatfield (1989), Smith, Desvousges (1986).
Vgl. Erkut, Neuman (1992), S. 212 ff. und Church, Bell (1981).
Vgl. Himmelberger, Ratick, White (1991).
Vgl. für die folgenden Ausführungen Perrow (1984) und Ratick, White (1988).
Vgl. z.B. Ratick, White (1988) und White, Ratick (1989).
Vgl. z.B. Dehnert (1976), S. 20. Für den Fall der Standortplanung von Kernkraftwettc2it Mellen DsN’oin, Hinman und Millham eine Kostenfunktion auf, die sämtliche relevanten Kostenkategorl8 einhaltet: Vgl. Dutton, Hinman, Millham (1974).
Vgl. Erkut (1993), Maimon (1986), Mandell (1991).
Vgl. auch Halpern, Maimon (1983).
Vgl. zum folgenden Modell Erkut, Verter (1994).
Vgl. Fü die folgenden Ausführungen auch Erkut, Neuman (1992).
Vgl. z.B. Müller-Merbach (1973), S. 325 ff.
Die Anzahl der möglichen Anlagengrößen u wird in der Formel um eins erhöht, da außer den drei angegebenen Kapazitäten (groß, mittel und klein) die Option besteht, keine Anlage am betrachteten Standort zu errichten. Die von Erkut und Neuman angegebene Formel vertauscht Basis und Exponenten und ist somit nicht exakt. Vgl. Erkut, Neuman (1992), S. 218.
Anhang 9 gibt eine mathematische Formulierung einer solchen Bedingung. 5° Vgl. Erkut, Neuman (1992), S. 218.
Zur linearen Programmierung vgl. z.B. v. Zwehl (1981).
Das Beispiel folgt nicht der von Erkut und Neuman gewählten rechtwinkligen Metrik. Vgl. Erkut, Neuman (1992), S. 221.
Zu den Umwegfaktoren vgl. Berens (1988), Berens, Körling (1985) und Berens, Körling (1988).
Zu vergleichbaren Ergebnissen kommen auch Erkut und Neuman. Vgl. Erkut, Neuman (1992), S. 224.
Vgl. z.B. Zimmermann, Gutsche (1991), S. 119 ff. oder Weber (1993), S. 34 ff.
Als Grenzwert für den Schutzabstand zwischen einer Müllverbrennungsanlage und der umliegenden Wohnbevölkerung können z.B. die vom Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes NRW geforderten 700 Meter zugrunde gelegt werden. Vgl. MURL (1991).
Ziele und Restriktionen werden z.B. in der Fuzzy-Set-Theorie gleichgesetzt. Sowohl für ursprüngliche Ziele als auch für ursprüngliche Nebenbedingungen können Mindest-und Maximalwerte angegeben werden. Für jedes ursprüngliche Ziel bzw. für jede ursprüngliche Restriktion werden sogenannte Zugehörigkeitsfunktionen gebildet. Diese lassen Werte zwischen den Ausprägungen null und eins zu. Maximiert wird schließlich die minimale Zugehörigkeit aller umdefinierten Funktionen. Restriktionen und Ziele werden somit gleich behandelt. Es wird nicht mehr, wie in klassischen Entscheidungsmodellen, zwischen Zulässigkeit und Optimalität getrennt. Vgl. Zimmermann, Gutsche (1991), S. 247.
Zum Goal Programming vgl. Charnes, Cooper (1961), S. 215 ff., Charnes, Cooper (1977), Hwang, Masud (1979), S. 56–101, Ignizio (1976), Ignizio (1982), Lee (1972), Steuer (1986), S. 282–310, Romero (1991), Weber (1993), S. 15–29, Werczberger (1976), Zimmermann, Gutsche (1991), S. 121–132.
Nach Art der Annäherung an die Zielvorgaben unterscheidet man archimedisches und lexikographisches Goal Programming. Vgl. z.B. Zimmermann, Gutsche (1991), S. 121–132.
Die Kompromißzielfunktion (Z 5.4) kann alternativ mit Hilfe von Abweichungsvariablen definiert werden, für die jedoch zusätzliche Restriktionen eingeführt werden müssen. Vgl. dazu z.B. Zimmermann, Gutsche (1991), S. 124 f. oder Steuer (1986), S. 285 ff.
Einen Überblick Ober Programmpakete zum Goal Programming gibt Weber. Vgl. Weber (1993), S. 22 ff. Ein komfortables Softwarepaket ist QSB+. Vgl. dazu Chang, Sullivan (1991).
Vgl. auch in einem kurzen Beispiel Erkut, Neuman (1992), S. 220 ff.
Vgl. für die folgenden fünf Fragen Erkut, Tarimcilar (1991), S. 65.
Vgl. z.B. Dinkelbach (1969), S. 158 ff. und Eisenfiihr, Weber (1993), S. 133 ff.
Vgl. für die folgenden Ausführungen auch Erkut, Tarimcilar (1991), S. 66 ff.
Vgl. z.B. Bana e Costa (1986), Bana e Costa (1988), Evans (1984), Fishburn, Murphy, Isaacs (1968), French, Rios Insua (1989), Isaacs (1963), Rios Insua (1990), Tavares (1986). Für einen kurzen Überblick vgl. Erkut, Tarimcilar (1991), S. 67 f.
Vgl. dazu Erkut, Neuman (1990), S. 223 f. und Erkut, Tarimcilar (1991), S. 69.
Für den Fall, daß die obere Schranke 4 des Segmentes A bestimmt werden soll, sind folgende lineare Programme zu lösen: Allerdings ist dieses Optimierungsverfahren mit Vorsicht anzuwenden. Die grundsätzliche Struktur des speziellen Gewichtedreiecks muß dem Analytiker vor Anwendung des Verfahrens bekannt sein, da sich nicht immer nur obere und untere Schranken als Lösungen ergeben. Tabelle 5.12 hat gezeigt, daß beispielsweise Alternative D zwei “worst case”-Fälle aufweist, aber kein “best case”-Intervall. Für Strategie C sind zudem drei Grenzwerte gl zu ermitteln etc. Das graphische Verfahren ist bei weitem einfacher zu handhaben, da die Ergebnisse unmittelbar abgelesen werden können. Zum LP-Ansatz vgl. Erkut, Tarimcilar (1991), S. 71.
Bana e Costa zeigt für ein spezielles Problem mit drei Zielgrößen und fünf Handlungsalternativen ein Gewichtedreieck mit insgesamt 23 Segmenten. Vgl. Bana e Costa (1988), S. 166.
Vgl. Fishburn (1965), S. 218, S. 221 f., Wollenhaupt (1982), Erkut, Tarimcilar (1991), S. 72 f.
Vgl. White, Ratick (1989). Zu den Unterschieden zwischen der hier gewählten Problemformulierung und der von Ratick und White vgl. Kapitel 5.3.1.
So werden relativ wohlhabende Anwohner einer unerwünschten Anlage dieser, wenn überhaupt, nur für ein entsprechend hohes Entgelt positiv gegenüber stehen, während sich fmanziell schlechter gestellte Personen schon mit einer geringen Entschädigung zufrieden geben. Vgl. z.B. Hodges-Copple (1987), S. 84 f. und Kapitel 2.4.4.
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Poppenborg, C. (1996). Mehrdimensionale Modellansätze zur Standortplanung von LULUs. In: Standortplanung für Locally Unwanted Land Uses. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95393-3_5
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