Zusammenfassung
Inhalt bzw. Ziel der Standortplanung ist es, den aus Sicht aller Entscheidungsträger zufriedenstellenden oder optimalen geographischen Ort von Einrichtungen zu bestimmen.1 Einrichtungen können sowohl vollständige Betriebsstätten als auch Betriebselemente wie z.B. Produktionsanlagen oder andere privatwirtschaftliche sowie öffentliche Objekte sein. Geographische Orte repräsentieren nur dann potentielle Standorte, wenn ihre Lage, Größe, Form und Beschaffenheit die Errichtung einer Anlage prinzipiell gestatten.2 Potentielle Standorte stehen in einem wechselseitigen Beziehungsgeflecht zu anderen geographischen Orten. Von jeder Standortentscheidung gehen zahlreiche Wirkungen aus, die ihrerseits die Standortwahl beeinflussen. Zu den wichtigsten Konsequenzen von Standortentscheidungen zählen:3
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ökonomische Wirkungen (z.B. Kosten),
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umweltbezogene Wirkungen (z.B. geologischer oder biologischer Art),
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soziale Wirkungen (z.B. Akzeptanz durch die Bevölkerung),
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parteipolitische Wirkungen (z.B. Profilierungsabsichten von Politikern),
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rechtliche Wirkungen (z.B. aufgrund der Bestimmungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes),
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infrastrukturelle Wirkungen (z.B. Verkehrsanbindungen) und
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volkswirtschaftliche Wirkungen (z.B. in bezug auf bestehende Industrieansiedlungen).
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Literatur
Vgl. z.B. Hellmig (1991), S. 35. Einen Überblick über Standortbestimmungsfaktoren bietet Behrens (1971).
Dieses Kriterium war bei den Planungen für zwei Müllverbrennungsanlagen durch den Entsorgungsverbund Münsterland relevant. Insgesamt standen drei Techniken zur Diskussion: traditionelle Verfahren der Müllverbrennung mit Rostfeuerung, das neuere Schwelbrenn-Verfahren sowie das neuartige Thermoselect-Verfahren. Vgl. DPU (1993),S. 47 ff.
Vgl. Popper (1981), Popper (1987a), Popper (1987b).
Vgl. Bacow, Milkey (1987), Freudenburg, Baxter (1984), Furuseth (1989), Mitchell, Carson (1986), Ristoratore (1985), S. 142, Schmitt-regge (1993).
Vgl. auch Visocki (1989). Zu internationalen Aspekten von LULUs vgl. Forester, Skinner (Hrsg.) (1987). Vgl. ebenso Kunreuther, Linnerooth (Hrsg.) (1983). Detaillierte Ausführungen zur Standortproblematik von Entsorgungsanlagen für Sonderabfälle findet man bei Andrews, Pierson (1984), Carter (1987).
In der sozialwissenschaftlichen Literatur wird häufig zwischen unerwünschten, erwünschten und z.T. erwünschten Einrichtungen unterschieden. Von “semi-desirable facilities” sprechen z.B. Goldman, Dearing (1975). Dieser Einteilung wird aufgrund von Abgrenzungsschwierigkeiten in dieser Arbeit nicht gefolgt.
Vgl. auch Zeiss, Atwater (1987).
Vgl. z.B. Elliott (1984), Maltezou, Biswas, Sutter (Hrsg.) (1988).
Vgl. auch Stransfeld (1993).
Vgl. z.B. Kofler (1993), Kruse (1993), Schwartz, McBride, Powell (1989).
Zur Standortplanung von schadstoffemittierenden Produktionsanlagen vgl. z.B. Karkazis, Boffey, Malevries (1992) und Karkazis, Papadimitriou (1992).
Der Begriff stammt aus der lateinischen Sprache: “nocere” bedeutet “schaden”, und “noxa” heißt übersetzt “der Schaden”. Vgl. zum Begriff z.B. Erkut, Moran (1991), S. 89 f. und Erkut, Neuman (1989b), S. 7 f.
Vgl. Popper (1981),S. 12.
Vgl. Greenberg, Anderson, Rosenberger (1984).
Vgl. Malcher (1992),S. 19. Später wird von einer Verletzung des Equity-Grundsatzes gesprochen.
Vgl. Peelle, Ellis (1987), S. 73, Popper (1981), S. 12. Vgl. ebenso Elliott (1984), Kunreuther, Kleindorfer (1986), Pushchak, Burton (1983), Willard, Swenson (1984). Zum Begriff der sozialen Ungerechtigkeit vgl. Larson (1987).
Vgl. Chatterji (Hrsg.) (1987), Gervers (1987), Geulen (1993), S. 87, Matheny, Williams (1985), Oberholz (1990), Portney (1991), Peelle, Ellis (1987), Vetsch (1989).
Popper spricht in diesem Zusammenhang von “national sacrifice areas”. Popper (1981). S. 13.
Vgl. Schulze (1993).
Vgl. z.B. Bürgerinformation Münsterland (1994). Mit einer sogenannten “Münsterländer Müll-Zeitung” haben die Bürger der Kreise Münster, Borken, Steinfurt, Coesfeld und Warendorf im Januar 1994 erstmals ein Medium geschaffen, um sich gegen zwei neu geplante Milllverbrennungsanlagen zu wehren.
Vgl. § 73 des VwVfG.27 Meroth (1989), S. 44.
Meroth (1989), S. 44.
Vgl. dazu die empirischen Untersuchungen von Portney (1984) in Massachusetts.
Vgl. Malcher (1992), S. 4; Popper (1981), S. 15, Peelle, Ellis (1987).
Vgl. Erkut, Neuman (19896), S. 2.
Vgl. Kolen (1982) und Erkut, Neuman (19896), S. 2.33 Vgl. Erkut, Neuman (1989b), S. 2. Die älteste Quelle, die dort gefunden wurde, stammt aus dem Jahr 1975. Vgl. hierzu Goldman, Dearing (1975).
Vgl. Erkut, Neuman (1989b), S. 3.
Vgl. Launhardt (1882).
Vgl. Weber (1909).
Zu den folgenden Ausführungen vgl. z.B. Domschke, Drexl (1990),S. 10 f.
Vgl. Domschke, Drexl (1990), S. 83 ff.
Kapitel 3.3 gibt einen ausführlichen Überblick über die Ausgestaltungsmöglichkeiten von Modellansätzen.
Vgl. auch Lester, Bowman (Hrsg.) (1983).
Zum Thema “Siedlungsabfall” vgl. Häberle, Bidlingmaier (Hrsg.) (1994).
Vgl. Malcher (1992), S. 5.
Zur ausführlicheren Darstellung der Zuständigkeiten in Baden-Württemberg vgl. Matther (1992), S. 20 ff.
Im Sondergutachten des Rates der Sachverständigen für Umweltfragen aus dem September 1990 wird in diesem Zusammenhang von einer Akzeptanzkrise gesprochen. Vgl. auch Malcher (1992), S. 4 f.
Matcher (1992), S. 4.
Die Ziele der einzelnen am Entscheidungsprozeß beteiligten Personen werden in Kapitel 2 ausführlich beschrieben.
Vgl. Malcher (1992), S. 4 f. Vgl. ebenso Anderson (1986), Davis (1984), Davis, Lester (1985), Davis, Lester (Hrsg.) (1988), Rundle (1986), Shelly u.a. (1988), Wiedemann, Femers, Hennen (1991).
Vgl. z.B. Cormick (1987), Gans (1993), Spannhake (1993), Striegnitz (1993).
Im folgenden wird nicht zwischen Standortgemeinde und Standortbevölkerung unterschieden. Beide Begriffe werden weitgehend synonym verwendet.
Vgl. z.B. Johnke (1993), O’Hare (1987), Sandman (1987).
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Poppenborg, C. (1996). Problemstellung und Aufbau der Arbeit. In: Standortplanung für Locally Unwanted Land Uses. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95393-3_1
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