Zusammenfassung
Seit Marx schlagen sich die Sozialwissenschaften mit der Frage herum, wie sich der Kapitalismus seine Sozialform sucht und ob und wie sich diese Menschen in diesem sozialökonomischen Transformationsprozess als Menschen behaupten, der industriegesellschaftlichen Sozialform ihr Gesicht geben können. Angesichts der verfüglichen Nähe zu und der besonderen Angebundenheit des Mannes an die industriekapitalistische Struktur der Externalisierung der Abspaltung (s.o.) ist es nur plausibel, dass Diskurse um Männlichkeit und Mannsein sich in diesem Spannungsfeld von Handeln und Struktur bewegen. Diese Spannung war zwar in den Zeiten eines sozialkonstruktivistischen Optimismus am Ende des 20. Jahrhunderts in den Hintergrund getreten, scheint aber nun mit der sozialen Krise des digitalen Kapitalismus wieder auf. Deutlich wird in der Rückschau auf das 20. Jahrhundert — seit Kawerau, Gurlitt u.a. -, dass soziale Krisen des industriellen Kapitalismus immer auch einen Diskurs um die Krise der Männlichkeit freigesetzt haben (s.o.), durch den die feministischen Emanzipationsströmungen eher einen weiteren Auftrieb erhielten.
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Böhnisch, L. (2003). Formierungen. In: Die Entgrenzung der Männlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95054-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95054-3_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3557-8
Online ISBN: 978-3-322-95054-3
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