Zusammenfassung
Kriminalität ist sozial konstruiert, d.h. Handlungen und Ereignisse, die mit dem Strafrecht verstanden und bearbeitet werden, müssen nicht so verstanden und bearbeitet werden. So kann eine Massenschlägerei unter den Nachbarjugendlichen einer Straße von diesen und ihren Eltern und Anwohnern als Ärgernis eingestuft und im Gespräch bewältigt werden. Dasselbe Ereignis kann aber auch als gefährliche Körperverletzung zur Anzeige bei der Polizei gebracht werden. Dieses Verständnis von Kriminalität als Zuschreibung vermittelt, dass es „Kriminalität“ nur als Relationsbegriff gibt. Wenn wir es im Folgenden durch die Daten der amtlichen Statistiken mit Delikten, Tatverdächtigen und Tätern zu tun haben, sollte das immer bewusst sein: Kriminalität ist Ausdruck einer sozialen Beziehung und nicht Merkmal einer Person oder Handlung (vgl. Sack 1993: 107).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Rights and permissions
Copyright information
© 2003 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Jünschke, K. (2003). Zur Kriminalisierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Köln. In: Ausgegrenzt, eingesperrt und abgeschoben. Interkulturelle Studien, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95007-9_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95007-9_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3596-7
Online ISBN: 978-3-322-95007-9
eBook Packages: Springer Book Archive