Zusammenfassung
Unter räumlicher oder geographischer Mobilität werden alltagssprachlich alle Bewegungsvorgänge eines oder mehrerer Individuen im Raum verstanden. Die Unschärfe dieser Begriffsbestimmung für analytische Zwecke (beispielsweise zur Berechnung von Mobilitätsziffern bzw. -raten) ist offensichtlich. Eine Präzisierung kann durch die Angabe von Einheiten des geographischen Raumes, zwischen denen ein Wechsel (Mobilität) erfolgt, erzielt werden. In Anlehnung an Mackensen u.a. (1975: 8) sei daher räumliche Mobilität als Wechsel eines oder mehrerer Individuen zwischen den (vorab) festgelegten Einheiten eines räumlichen Systems definiert. Diese systemorientierte Begriffsbestimmung betont den analytischen Charakter, da die betrachteten Mobilitätsvorgänge von der Wahl der (Teil-) Einheiten des zugrundegelegten Systems abhängen: Je kleiner die (Teil-)Einheiten, desto größer das Potential an beobachtbaren Mobilitätsfällen und umgekehrt. Häufig werden die Einheiten eines räumlichen Systems so groß gewählt, dass es zweckmäßig ist, die Mobilitätsvorgänge zwischen den definierten Einheiten von jenen innerhalb dieser zu unterscheiden (vgl. auch Tab. 1).
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Zimmermann, G.E. (2001). Räumliche Mobilität. In: Schäfers, B., Zapf, W. (eds) Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94976-9_47
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