Zusammenfassung
In den folgenden Abschnitten werden gegenwärtig einflußreiche psychotherapeutische Schulrichtungen behandelt — nicht aber die vielleicht noch immer einflußreichste: die Schulpsychiatrie. Die Darstellung der Kontroverse um das „medizinische Modell“ hat im wesentlichen vorweggenommen, was hier zur Schulpsychiatrie als psychotherapeutischer Schule zu sagen wäre. Sie ist der mächtige Sachwalter des „medizinischen Modells“ in der Psychotherapie. Ihre Vertreter haben sich darin bis heute kaum von einer anderen psychotherapeutischen Schulrichtung beirren lassen (vgl. aber Dörner/Plog, 1978). Zwar haben Psychoanalyse und Verhaltenstherapie mittlerweile in mäßigem Umfang Eingang in die psychiatrischen Anstalten gefunden, prinzipiell gilt allerdings auch noch heute: Der Austausch zwischen Psychoanalyse und anderen später entwickelten Psychotherapieformen (ob sie sich nun von der Psychoanalyse oder von der akademischen Psychologie ableiten) einerseits und der Schulpsychiatrie andererseits vollzieht sich nur unter Schwierigkeiten.
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Literatur
Speziell in bezug auf die Wirkungen Adlers vgl. Metzgers Einführungen in die Bände der „Deutschen Neuausgabe“ der Werke Adlers (Fischer Taschenbuch), Ansbacher und Ansbacher (1970) und Hinweise von Ernst
Fortsetzung der Fußnote von S. 223
Bornemann (1970), der nicht zu verwechseln ist mit Ernest Borneman, einem zumindest teilweise nicht ernst zu nehmenden „Psychologen“ und Publizisten (vgl. Walter, 1976).
Jolande Jacobi (1971) merkt zum Jungchen Begriff der Totalität an, daß dieser Begriff bei Jung mehr ausdrückt als Einheit oder Ganzheit. Totalität „begreift eine Art Integration in sich, eine Vereinheitlichung der Teile, eine schöpferische Synthese, die etwas geistig-aktives mitausdrückt. Eine Gesamtheit, die mit dem Begriff des ,sich-selbst-regulierenden-Systems‘ zusammenzudenken ist“ (S. 13). Im gestalttheoretischen Sprachgebrauch ist, wenn von Ganzheit im Psychischen die Rede ist, in der Regel der von Jacobi beschriebene dynamische Aspekt mitgemeint; erst recht aber ist er im Begriff der Gestalt miterfaßt, z. B. wenn man von einem Hindrängen auf einen nach Maßgabe einer gegebenen Kräftekonstellation im Lebensraum prägnanten Zustand — die gute Gestalt — spricht.
Zur Weiterentwicklung und empirischen Überprüfung der Gesprächspsychotherapie in Deutschland vgl. auch Pfeiffer (1973), Speierer (1975), Mente und Spittler (1975), Teuwsen (1975), Kristen und Mente (1975), Tausch (1976).
Dabei geht es um die „quasi-physikalischen“, „quasi-sozialen“ und „quasibegrifflichen Fakten“ im Lebensraum des Menschen (Lewin, 1969, S. 47f.) bzw. um seine „persönlichen Konstrukte“ (Kelly, vgl. Teil II).
Im deutschen Sprachraum wird stattdessen von „Psychodrama-Therapeut“ oder „-Leiter“ gesprochen.
Vgl. hierzu auch Straub (1975), Schönke (1975, 1977), Friedemann (1975), Petzold (1975), Moreno (1973), Schützenberger (1976), Anzieu (1975).
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Walter, HJ. (1985). Psychotherapeutische Schulen der Gegenwart und die Gestalttheorie. In: Gestalttheorie und Psychotherapie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93521-2_14
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12621-0
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