Zusammenfassung
In ihren Selbstreflexionen nimmt die moderne Gesellschaft immer wieder Metaphern von „Abschied“ und „Ausgang“ auf1, Reflexionsformeln also, die auch vormoderne Traditionen haben und gelegentlich sogar apokalyptische Dimensionen gewinnen können, ohne daß die zukunftsbezogene Zeit der Moderne solche Abschlußmetaphorik beglaubigen könnte. Man kann insofern die ‚Post‘- und ‚ Ende‘-Debatten der Gegenwart eher praktisch auslegen und sie in ihrem Bestand an Klage und Hoffnung den millenari-schen Phantasien gleichordnen, die schon das Ende des ersten Jahrtausends nachchristlicher Zeitrechung bestimmt haben; man kann die auf das ‚Post‘ fixierte Diskussion auch den ‚Ausgangs‘ -Debatten parallel ordnen, mit denen das letzte Jahrhundert des zweiten Millenariums eröffnet wurde. In dieser Perspektive wird jedenfalls bewußt, daß solche Zeitmetaphorik noch nicht Zeitdiagnostik, geschweige denn Theorie darstellt. Auch die Selbstvergewisserung der wissenschaftlichen Pädagogik ist deshalb gut beraten, nicht erneut den ‚Ausgang von Epochen‘ voreilig zu unterstellen, damit sie nicht wieder so schnell von Renaissancen überrascht wird wie in der jüngeren Vergangenheit2.
„Heute ist es längst öffentliches Geheimnis, dass im innersten Herzen kein Mensch mehr an den Marxismus glaubt“ (Lublinski 1909, S. 236)
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Tenorth, HE. (1990). Erziehungswissenschaft und Moderne — Systemtheoretische Provokationen und pädagogische Perspektiven. In: Krüger, HH. (eds) Abschied von der Aufklärung?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92644-9_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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