Konsequenzen

Zusammenfassung

Die Frage nach den Möglichkeiten, die Mädchen im Kindergarten haben, eine als positiv erlebte geschlechtliche Identität auszubilden, hat sich im Verlauf unserer Arbeit immer stärker zu der Frage entwickelt, welche Prozesse verhindern, daß im Kindergarten solche Möglichkeiten geschaffen werden. Die Ergebnisse dieser Expertise mögen manchem als zu einseitig, als zu negativ erscheinen. Auch wir selbst waren im Verlauf unserer Arbeit an vielen Punkten erschreckt und oft auch wütend über das Bild, das wir selbst schrittweise entwickelt haben. Nicht anders ging es den Erzieherinnen, mit denen wir unsere Ergebnisse immer wieder diskutiert haben. Wir denken aber, daß es dem Interesse der Mädchen nicht dienen kann, wenn wir uns an den wenigen Beispielen festgehalten hätten, die u.E. positive Ansätze für den Umgang mit Mädchen im Kindergarten enthalten. Begründet haben wir dies damit, daß sich diese Beispiele immer auf der Ebene der bewußten pädagogischen Aktionen bewegen und den Abbau von stereotypem Rollen verhalten und -handeln zum Ziel haben. Wir halten diese Ansätze für wichtig und notwendig, sehen die hauptsächlichen Schwierigkeiten aber auf der Ebene des Erzieherinnenverhaltens. Aus diesem Grund haben wir uns im zweiten Hauptteil der Expertise vor allem mit dieser Frage beschäftigt. Im Kapitel VI haben wir darüberhinaus eine Auswahl von solchen Arbeitsmaterialien zusammengestellt und kommentiert, die Erzieherinnen auf der Ebene der bewußten pädagogischen Aktivitäten unterstützen können, der Ausbildung stereotyper Rollenmuster entgegenzuwirken.