Zusammenfassung
Die Arbeitsunfähigkeitsanalysen (AU-Analysen) der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) wurden bereits Mitte der 80er in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen von Projekten der betrieblichen Gesundheitsförderung als Analyseinstrument erprobt. Man nannte sie auch „Betriebliche Gesundheitsberichte“ oder einfach nur „Gesundheitsberichte“. Neben den Analyseinstrumenten Mitarbeiterbefragung (Domsch et. al. 2000; Satzer 1998) und Gesundheitszirkel (Gruppendiskussionen; Schröer et. al. 1997 und Sochert 1998), die im wesentlichen Meinungen, persönliche Erfahrungen, Empfindungen und Befindlichkeiten der Mitarbeiter abfragen und darüber hinaus auch Vorschläge zur betrieblichen Reorganisation generieren sollten, diente die AU-Analyse in erster Linie der Aufbereitung von objektiven Daten der GKV. Für Gesundheitsförderer dienten AU-Analysen als „Türöffner“ und Gesprächsgrundlage für Diskussionen mit Geschäftsführern, Personalleitern oder auch Betriebsräten, um Rückenschulen, Gesundheitstage oder komplette BGF-Projekte anbieten und durchführen zu können. Manchmal erwiesen sie sich auch als Impulsgeber für innerbetriebliche Gespräche zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat über Gesundheitsprobleme. Aufbereitung und Präsentation entsprachen Marketinganforderungen. Sie waren klar gegliedert, lesbar und anschaulich gestaltet. Die Betriebsbetreuer der GKV gehörten oftmals dem Marketingbereich an. Unternehmensberatungen — in der Regel mit Exklusivverträgen für eine spezielle GKV — führten ebenfalls diese Art von Problempräsentation anhand betriebsbezogener Daten von krankgeschriebenen Mitarbeitern durch.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literaturverzeichnis
Badura, B.; Ritter, W.; Scherf, M: Betriebliches Gesundheitsmanagement — ein Leitfaden für die Praxis (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 17). Berlin 1999.
Badura, B.; Hehlmann, T. (Hrsg.): Betriebliche Gesundheitspolitik — Der Weg zur gesunden Organisation. Berlin 2003.
Badura, B; Litsch, M.; Vetter, C. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2000. Berlin 2001.
Badura, B; Lrrsch, M.; Vetter, C. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2001. Gesundheitsmanagement im öffentlichen Sektor. Berlin 2002.
Badura, B; Schellschmidt, H.; Vetter, C. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2002. Berlin 2003.
Bellwinkel, M.; Chruscz, D.; Schumann, J.: Neue Wege der Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen. Bremerhaven 1997.
Brandenburg, U.; Nieder, P.: Betriebliches Fehlzeiten-Management. Anwesenheit der Mitarbeiter erhöhen. Instrumente und Praxisbeispiele. Wiesbaden 2003.
Busch, R. (Hrsg.): Vom Fehlzeitenmanagement zur Betrieblichen Gesundheitsförderung. Berlin 1996.
Busch, R. (Hrsg.): Arbeitsmotivation und Gesundheit. Rückkehrgespräche in der betrieblichen Praxis. Berlin 1997.
DAK (Hrsg.): DAK Gesundheitsreport. Hamburg 2000.
Domsch, M. E.; Ladwig, D. H. (Hrsg.): Handbuch Mitarbeiterbefragung. Berlin 2000.
Göbel, E.; Gutnike, B.; Kuhn, J.: Qualitätsverbesserung wider Willen. Dr. med. Mabuse, 118/1999 (24), S. 18–19.
Göbel, E.; Rodewald, C.: Erfassung und Bewertung von Bildschirmarbeitsplätzen. Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften. Journal of Public Health, 2/2002, S. 164–169.
Hilla, W.; Funke, U.: Betriebliche Erfahrungen mit Gesundheitsberichten. Die BG 4/1997, S. 180–186.
IG-Metall (Hrsg.): Gesundheit schützen und fördern. Eine Handlungshilfe für betriebliche Gesundheitspolitik. Frankfurt/M. 2003.
Ikk-Bundesverband (Hrsg.): Arbeit und Gesundheit im Handwerk. Bergisch Gladbach 2003.
Kuhn, J.: Betriebliche Gesundheitsberichterstattung als Instrument der Gesundheitsplanung. Sicherheitsingenieur 4/1996, S. 12–15.
Kuhn, J.; Göbel, E.: Gesundheit als Preis der Arbeit. Frankfurt/M. 2003.
Lenhardt, U.: Betriebliche Gesundheitsförderung durch Krankenkassen. Berlin 1999.
RKI (Hrsg.): Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Arbeitsweltbezogene Gesundheitsberichterstattung in Deutschland. Stand und Perspektiven. Berlin 2002.
Satzer, R.: Belegschaftsbefragungen. Ein Handbuch zur Durchführung betrieblicher Fragebogenaktionen. Köln 1998.
Schroer, A.: Blickpunkt Krankenstand — Wettbewerbsvorteil Gesundheitsförderung. Bremerhaven 1998.
Schroer, A. (Hrsg.): Betriebliches Gesundheitsmanagement. Essen 2000.
Schroer, A.: Betriebliches Gesundheitsmanagement im öffentlichen Dienst und in der Verwaltung. Bremerhaven 2002.
Sochert, R.: Gesundheitsbericht und Gesundheitszirkel. Bremerhaven 1998.
Sochert, R.; Schwippert, C.: Die öffentliche Verwaltung — ein kranker Sektor? Europäische Trends und deutsche Praxis betrieblicher Gesundheitsförderung. Bremerhaven 2003.
Schroer, A.; Sochert, R.: Gesundheitszirkel im Betrieb. Modelle und praktische Durchführung. Wiesbaden 1997.
Techniker Krankenkasse (Hrsg.): Gesundheitsreport. Hamburg 2002.
Teske, U.; Zinke, E.: Gesundheitsbericht und Gesundheitszirkel auf dem Prüfstand. Sicher ist sicher 7–8/1996, S. 341–347.
Weinreich, I.; Weigel, C.: Gesundheitsmanagement erfolgreich umsetzen. Ein Leitfaden für Unternehmen und Trainer. Neuwied 2002.
Zoike, E.; Chruscz, D.; Schumann, J.: Branchenbezogene Gesundheitsberichterstattung und Präventionsansätze in der Metallindustrie. Essen 1996.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Göbel, E. (2004). Gesundheitsberichterstattung - was macht krank?. In: Kuhn, D., Sommer, D. (eds) Betriebliche Gesundheitsförderung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91349-4_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91349-4_5
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-12642-7
Online ISBN: 978-3-322-91349-4
eBook Packages: Springer Book Archive