Zusammenfassung
Wie schon verschiedentlich angesprochen, läßt sich ein Text als ein Gefüge aus Referenzen auffassen, Referenzen auf Personen, Objekte, Ereignisse (inklusive Zustände), Orte, Zeiten und eben auf Kategorien der Modalität. Es ist klar, daß diese Referenzbereiche nicht wie die Felder, Reihen oder Spalten eines Schachbretts zu verstehen sind, die mit dieser oder jener Figur besetzt oder eben leer sind. Auf das Verhältnis zwischen den Referenzbereichen hat ja gerade die Modalitätsanalyse im ersten Teil ein Licht geworfen, indem sichtbar wird, daß (a) strukturell ein mod-Ausdruck sich zum modalisierten Sachverhaltsausdruck verhält wie ein Operator über einer Proposition, (b) semantisch die mod-Komponente eine Relation (Folge oder Verträglichgkeit) zwischen der modalisierten Proposition p und Hintergrundpropositionen q ist und (c) daß die modalisierte Außerung, wie auch jede andere, in ihrer aktuellen Referenz eine ontologisch qualifizierte Basisrelation instanziiert, die im nec- und poss-p-Fall die Lesart prägt. Die nec- und die poss-Relation haben — wie andere Relationen auch — natürlich inhärente Zeiteigenschaften, im unmarkierten Fall die von Zuständen, d.h. sie sind durativ und am Anfang und am Ende ohne zeitliche Grenzen. Ferner können mod-p-Äußerungen wie alle Prädikat-Argument-Konstruktionen auch zeitlich eingeordnet werden, relativ zum Äußerungszeitpunkt oder relativ zu anderen Intervallen.
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Literatur
Daß dies noch nicht das letzte Wort über Zahl und Gliederung der Referenz in Bereiche ist, wird in v. Stutterheim & Klein (1989: 47) deutlich angemerkt.
Die Besonderheiten dieser Zwischenstellung beschreibt sehr ausführlich Ohlschläger (1989).
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© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Dietrich, R. (1992). Annahmen und Erwartungen. In: Modalität im Deutschen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90759-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90759-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12364-6
Online ISBN: 978-3-322-90759-2
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