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Die Rhetorik der kollektiven Identität im politischen Diskurs Polens. Eine Fallstudie zweier Parlamentsreden

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Nationale Selbst- und Fremdbilder im Gespräch
  • 337 Accesses

Zusammenfassung

Auf empirischer Ebene wird in diesem Beitrag versucht, eine Reihe diskursiver Verfahren zu beschreiben, durch die zwei unterschiedliche, einander entgegengesetzte Bilder der polnischen Kollektividentität in einer Debatte im polnischen Parlament Anwendung finden: auf der einen Seite das der nationalen Tradition, auf der anderen Seite das der civil society. Die Arbeit stellt eine Analyse zweier Parlamentsreden vor, die aufzeigen soll, wie diese Bilder rhetorisch konstruiert und in einen größeren Kontext politischer Argumentation gestellt werden. Der theoretische Rahmen dieser Analyse hingegen kann durch das Problem umschrieben werden, wie verschiedene Bedeutungsressourcen, die der Interpretation der kollektiven Identität einer Gruppe dienen, mit unterschiedlichen Implikationen im Kontext des politischen Diskurses zum Zweck der Überzeugung und des politischen Kampfes evoziert werden können. Kurz: wie der politische Diskurs mit kultureller Tradition verfahrt.

Aus dem Englischen von Wolfgang Kesselheim und Pia Ruhfus. Ich möchte mich bei allen Mitgliedern der Forschungsgruppe bedanken. Zu besonderem Dank verpflichtet bin ich Marek Czyżewski, Elisabeth Gülich, Lena Inowlocki, Bernd Matouschek und Fritz Schütze für ihre Anregungen und die freundliche Unterstützung. Ebenso möchte ich Robert Foltyn für seine Hilfe bei der englischen Fassung dieses Aufsatzes und Wolfgang Kesselheim für die Erstellung der deutschen Interlinearversion der Transkripte danken.

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  1. Aus dem Englischen von Wolfgang Kesselheim und Pia Ruhfus. Ich möchte mich bei allen Mitgliedern der Forschungsgruppe bedanken. Zu besonderem Dank verpflichtet bin ich Marek Czyżewski, Elisabeth Gülich, Lena Inowlocki, Bernd Matouschek und Fritz Schütze für ihre Anregungen und die freundliche Unterstützung. Ebenso möchte ich Robert Foltyn für seine Hilfe bei der englischen Fassung dieses Aufsatzes und Wolfgang Kesselheim für die Erstellung der deutschen Interlinearversion der Transkripte danken.

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  2. Der Begriff “Stimme” wird hier als eine Position im Diskurs verstanden. Dieser Gebrauch geht zurück auf den Begriff voice in Bernstein (1990) und Lerman (1983, 1985).

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  3. Der Begriff “Wir-Diskurs” soll hier sehr weitgefaßt verstanden werden. Er ist daher nicht im Zusammenhang z.B. mit den diskursiven Strukturen von Vorurteilen wie bei Wodak u.a. (1990) zu sehen.

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  4. Vgl. die parallele Verwendung dieser Begriffe im Beitrag von Czyżewski in diesem Band.

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  5. Der Begriff taucht in dem Kontext auf, wo Andrzejewski jene französichen Intellektuellen lobt, die “durch die Leere des Pseudoliberalismus aufgerüttelt wurden”. Das kontextuelle Umfeld der Äußerung zeigt, daß sie — rhetorisch — eine persuasive Umdefinierung von Liberalismus, wie sie konservative Katholiken als Permissivität des westlichen Lebensstils verstehen, und somit eine symbolische Degradierung darstellt Das Etikett “liberal” wird von konservativen Katholiken auch in weniger hitzigen Kontexten benutzt.

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  6. Erklärung der Transkriptionssymbole s. Seite VIII.

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  7. Der erste Teil der Rede (im Transkript ausgelassen) enthält Lob und Unterstützung für die Kommission, die mit der Vorbereitung eines neuen Abtreibungsgesetzes beauftragt war. Er schließt das Thema Abtreibung mit der Aussage ab, daß jeder Abtreibungsfall letztendlich allein als das Resultat einer Art von Abnormität angesehen werden kann (im Original: niepoczytalnošć — Unzurechnungsfähigkeit). Von da an wird das Abtreibungsproblem nicht mehr erwähnt Die politischen Intentionen der Initiatoren des Abtreibungsreferendums werden zu einem neuen Thema der Rede. Den Initiatoren des Referendums wird unter anderem vorgeworfen, sie hätten die Diskussion des Referendums im Parlament erst dann beantragt, als sie erkannten, daß die Verhandlungen der Kommission ihren Absichten zuwiderliefen.

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  8. Eine ähnliche Struktur maximaler Spannung zwischen Uns und Ihnen kann in Ronald Reagans Rhetorik vom “Reich des Bösen” gefunden werden (vgl. Dörner 1993).

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  9. Das Motiv der ethnischen Bande ist hier nicht explizit eingeführt worden, aber die Redefigur des alten und weisen Bauern scheint rhetorisch signifikant zu sein als eine nicht-kontingente Illustration, die in der Art eines pars pro toto ein generalisiertes Symbol des katholischen Polen evoziert

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Marek Czyżewski Elisabeth Gülich Heiko Hausendorf Maria Kastner

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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Piotrowski, A. (1995). Die Rhetorik der kollektiven Identität im politischen Diskurs Polens. Eine Fallstudie zweier Parlamentsreden. In: Czyżewski, M., Gülich, E., Hausendorf, H., Kastner, M. (eds) Nationale Selbst- und Fremdbilder im Gespräch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90504-8_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90504-8_9

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12605-0

  • Online ISBN: 978-3-322-90504-8

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