Zusammenfassung
Sie als Leser. Wo befinden Sie sich gerade? Sind Sie in Ihrer Wohnung oder im Büro? Sitzen Sie in der Wartezone des Flughafens oder im Zugabteil? Vielleicht stehen Sie auf einem Bahnsteig und sind beim Warten auf diesen Zeilen gestrandet. Werden Sie gerade beobachtet? Schauen Sie sich jetzt nicht um. Sie würden die Kamera ohnehin nicht entdecken, sich mit Ihrem Verhalten aber verdächtig machen. Und es wäre unschön, wenn Sie noch den Zug verpassen würden, weil Sie den Wachleuten nur seltsame Ausreden anbieten könnten, während die automatische Gesichtserkennung Sie mit 80% Wahrscheinlichkeit als weltweit zur Fahndung ausgeschriebenen Computerhacker identifiziert hat. Das ist keine Zukunftsmusik, sondern heute technisch umsetzbar.2
There’s definitely no logic To human behaviour But yet so irresistible
Björk1
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Literatur
Debut, Human Behaviour (written by Gudmundsdottir/Hooper), Polygram Music Publishing Ltd., (London) 1993.
Ergebnisse eines Pilotversuchs mit dem System „Mandrake“ der englischen Firma „Software and Systems International Ltd.“ (vgl. C. Schulzki-Haddouti, Watching you, Spähangriff auf den Bürger, c’t Magazin für Computertechnik 24/1998, 87).
So genannte Dome-Camera, Abbildung z. B. in Der Spiegel 27/1999, 118.
In Deutschland wurden die ersten Verkehrsüberwachungskameras im Jahre 1958 in München installiert (vgl. T. Weichert, Öffentliche Audio- und Videoüberwachung, DANA 22(1999)1, 4).
Vgl. A. Kunze, Digitales Daumenkino, Know-how zu Streaming-Video-Servern, iX Magazin für professionelle Informationstechnik 10/1997, 142–148.
Vgl. z. B. J. Seeger, Totale Kontrolle, GNT Smart-Cam als Internet-Videostation, iX Magazin für professionelle Informationstechnik 4/1998, 94 f.
Es gibt rechtliche Einschränkungen, über die Kamerafreunde sich rechtzeitig informz. B. bei F. Möller, Zwischen Überwachung und elektronischer Demokratie, DANA 22(1999)1, 11–22.
Vgl. G. Nunner-Winkler, Moralische Integration, in: J. Friedrichs/W. Jagodzinski (Hrsg.), Soziale Integration, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 39, 293–319.
O. Gehrs/T. Tuma, „Richtig ausquetschen“, Das mit viel Vorschusshysterie gestartete Spannerspektakel „Big Brother“ erweist sich als Langweiler, Der Spiegel 11/2000, 132–134.
Vgl. die Zusammenfassung von empirischen Befunden durch F. Sack/D. Nogala/M. Lindenberg, Social Control Technologies, Typoskript, Version 1.0, Hamburg 1997, 316 f.
JenniCam Frequently Asked Questions, www.jennicam.org/faq/general.htm (gesehen am 14.12.1998); D. Weber (Fn. 15); L. Siegele, Das Ende des Privaten, Die Zeit 1/1999, 2.
Wir Menschen tun, was man uns sagt. Es sei erinnert an S. Milgram, Das Milgram-Experiment, Zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autorität, dt. Reinbek b. Hamburg 1974.
Umsichtige Autoren waren dieser Entwicklung längst auf der Spur: N. Luhmann, Soziologie des Risikos, Berlin 1991; V. v. Prittwitz, Das Katastrophen-Paradox, Opladen 1990.
Vgl. W. Schmidbauer, Wer liebt, muss lügen, Interview, Die Zeit 40/1999, 40 f.
In Frankfurt am Main wurden im 18. Jahrhundert die Tore des Judenviertels bei Sonnenaufgang geöffnet und bei Sonnenuntergang geschlossen. An Sonntagen und christlichen Feiertagen blieben sie verriegelt (vgl. W. Jasper, Keinem Vaterland geboren, Ludwig Börne, Eine Biographie, Hamburg 1989, 36).
Vgl. K.-H. Reuband, Drogenkonsum und Drogenpolitik in Westeuropa, Aus Politik und Zeitgeschichte, B9/1995, 22–31.
Zum Zusammenhang von Armut und Stadtentwicklungspolitik J. S. Dangschat, „Stadt“ als Ort und als Ursache von Armut und sozialer Ausgrenzung, Aus Politik und Zeitgeschichte, B31–32/1995, 50–62.
W. Steffani, Pluralistische Demokratie, Studien zur Theorie und Praxis, Opladen 1980.
Wie weit ist es mit der Zivilisation? Vgl. Encyclopaedia Britannica zum Thema „Human Rights“, 15th Edition 1990, Vol. 20, 660; zur internationalen Situation aktuell die Beiträge der Beilage 46–47/1998 der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“; zur derzeitigen Einschätzung der Theorie zivilisatorischer Fortentwicklung W. Ludwig-Mayerhofer, Disziplin oder Distinktion?, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 50(1998)1, 217–237.
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Möller, F. (2000). Tolle Überwachung! Videoeinsatz als gefährlicher Aktionismus angesichts gesellschaftlicher Divergenz. In: Bäumler, H. (eds) E-Privacy. DuD-Fachbeiträge. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89183-9_5
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