Zusammenfassung
Die Bundesrepublik gilt heute weithin als eine Demokratie, in der es stabile politische Verhältnisse ebenso wie die Chance des Machtwechsels durch Wahlen gibt.
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Anmerkungen
Diesem Aufsatz liegt eine umfangreiche Materialaufbereitung zugrunde, die Dipl.-Psychologe Peter Caspar Mülhens verantwortlich durchgeführt hat.
Die Bedeutung der Wahlenthaltung für das Funktionieren des politischen Systems der Bundesrepublik wird in diesem Heft an anderer Stelle untersucht (vgl. den Beitrag von Friederike Golzem und Klaus Liepelt).
A. Downs, Ökonomische Theorie der Demokratie, (deutsche Übersetzung) Tübingen 1968. Diese bahnbrechende, 1957 erstmals erschienene Arbeit von Downs ist zu Recht kritisiert worden, weü sie in Anlehnung an nationalökonomische Denkformen Annahmen über ein rationales Verhalten sowohl der Parteien wie der Wähler macht und damit von idealtypischen politischen Marktsituationen ausgeht, die in der empirischen Wirklichkeit nicht anzutreffen sind. Dennoch hat dieses Erklärungsmodell den Anstoß für zahlreiche Analysen in der internationalen Wählerforschung gegeben; es dient hier als Anregung für eine Darstellung des gegenwärtigen Entwicklungsstandes der Demokratie in der Bundesrepublik.
Diese Beobachtung deckt sich mit der von Elisabeth Noelle-Neumann getroffenen Feststellung, daß zahlreiche CDU/CSU-Wähler der Bundestagswahl von 1972 sich nicht offen zur CDU/CSU-Stimmabgabe bekannt haben und daß dieses Schweigen für viele vorübergehend geradezu zur Norm geworden war. Vgl. E. Noelle-Neumann, Die Schweigespirale. Über die Entstehung der öffentlichen Meinung; in: Standorte im Zeitstrom. Festschrift für Arnold Gehlen, Frankfurt, 1974.
Die gleiche Schweigespirale dürfte indessen auch für einen Teil jener Wechselwähler gelten, die 1972 SPD gewählt hatten und daran ein Jahr später nicht mehr erinnert werden wollten.
Die im folgenden verwendeten Wählergruppierungen werden in diesem Heft an anderer Stelle definiert, dargestellt und begründet. Vgl den Beitrag von Ursula Feist, Subjektive Indikatoren: Schwierigkeiten beim Design. Die Segmentierung der Wählerschaft in homogene Bereiche deckt Gruppierungen auf, die 1975 nicht wesentlich anders aussehen als 1965.
Dieser Trend im Wählerverhalten deutete sich bereits in den fünfziger Jahren an. Er hat sich seither verstärkt fortgesetzt. Vgl. dazu W. Hartenstein, K. Liepelt, G. Schubert, Die September-Demokratie — Ein Beitrag zur Soziologie der Bundestagswahl, in: Die Neue Gesellschaft, 1958, Heft 1, S. 9 ff.
Vgl. dazu besonders M. Janowitz, Social Control of the Welfare State, New York 1976.
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© 1976 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Feist, U., Liepelt, K. (1976). Machtwechsel in Raten: Das Parteiensystem auf dem Weg zur Mitte. In: Böhret, C., et al. Wahlforschung: Sonden im politischen Markt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88750-4_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11350-0
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