Zusammenfassung
In der Etablierung des Wohlfahrtsstaates wird eine der Ursachen und Bedingungen für die Stabilität westlicher Demokratien gesehen (s. Kapitel 1 und 2.3). Da diese Stabilität entscheidend von den Legitimitätsüberzeugungen der Bürger abhängt, wird angenommen, daß die Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat einen Einfluß auf die Legitimitätsüberzeugungen haben. In den Hypothesen und Theorien zum Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsstaat und Stabilität der Demokratie ist die Rede von einer “erheblich legitimatorischen Bedeutung” (Narr/Offe 1975: 25), von einem “prime source of consensus” (Wilensky 1975: 119) und von einer “entscheidenden Grundlage” der Legitimität (Kaase 1989: 210). Für die Regierbarkeits- und Legitimitätskrisentheorien konstatiert Heidom (1982: 10) eine “besondere Bedeutung der sozial- und wohlfahrtsstaatlichen Aktivitäten für die legitimatorische Stabilität”. Diese Autoren gehen also nicht nur davon aus, daß Einstellungen zum Wohlfahrtstaat einen Einfluß auf die Unterstützung des politischen Systems haben, sie nehmen an, daß Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat eine besondere legitimatorische Bedeutung besitzen. Den Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat wird danach im Verhältnis zu anderen Quellen der Legitimitätsüberzeugungen, insbesondere den Einstellungen zu anderen Staatsaktivitäten, ein relativ größerer Einfluß zugeschrieben.
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Roller, E. (1992). Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat und Unterstützung des politischen Systems. In: Einstellungen der Bürger zum Wohlfahrtsstaat der Bundesrepublik Deutschland. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 115. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88746-7_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88746-7_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12368-4
Online ISBN: 978-3-322-88746-7
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