Zusammenfassung
Über die Bedeutung und Bewertung der Erwerbsarbeit in hochindustrialisierten Gesellschaften herrschen unterschiedliche Ansichten vor: einerseits wird sie als eine schwere Bürde angesehen, als etwas, was dem Menschen ‘naturgemäß’ fremd ist und ihn in seiner persönlichen Entwicklung behindert (bzw. diese gar verhindert), als etwas, was allenfalls ‘notwendiges Mittel‘, nie aber Selbstzwek sein kann; andererseits gilt sie als Ausdruck ‘wahren Menschseins’, als wichtigstes (bzw. einziges) Medium der ‘Selbstverwirklichung’ und ‘Selbstentwicklung‘. Im anglo-amerikanischen Sprachraum finden sich diese beiden Bedeutungen der Arbeit mit Einschränkungen in den Vokabeln ‘labour’ und ‘work’ wieder, wobei ‘labour’ auf Anstrengung, Last, Zwang u.ä.m., ‘work’ hingegen auch (aber nicht nur) auf ‘schöpferische Selbstbetätigung’ hindeutet. Bis zu einem gewissen Grade Ähnliches findet man im deutschen Sprachraum in den beiden Wörtern ‘Arbeit’ und ‘Beruf’ vor: dabei ist ‘Arbeit’ konnotativ mehr oder weniger neutral; erst in der Form des ‘Berufes’ stellt sie für das Individuum eine Möglichkeit dar, sein ‘Menschsein zu realisieren’ und ‘sich selbst zu verwirklichen’. Weiterhin beinhaltet ‘Beruf’ im Unterschied zu ‘Arbeit’ meist auch einen sorgsam abgestuften ‘Lebensprozeß’, der u.a. auch eine spezifische Berufsausbildung einschließt.
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© 1982 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Giegler, H. (1982). Aspekte der subjektiven Bewertung der Erwerbsarbeit in hochindustrialisierten Gesellschaften. In: Dimensionen und Determinanten der Freizeit. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 20. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88664-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88664-4_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11564-1
Online ISBN: 978-3-322-88664-4
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